Raserei: Bayern trotz großer Gefahren für geringere Strafen

2.6.2020, 14:32 Uhr
Seit 28. April gelten einige neue Verkehrsregeln

© Klaus-Dieter Schreiter, NN Seit 28. April gelten einige neue Verkehrsregeln

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) unterstütze den Plan ihres Parteifreundes, Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer, die gerade erst verschärften Regeln für Raser angesichts von Protesten wieder zu kippen.

"Wir müssen die Kirche im Dorf lassen", betonte Schreyer und verwies darauf, dass gerade Menschen, die beruflich auf den Straßen unterwegs seien, eine größere Gefahr hätten, "mal ein Schild zu übersehen". Dies sei nicht gut, aber der Entzug des Führerscheins dürfe nur in einem angemessen Verhältnis erfolgen. Letztlich würden die Menschen ohnehin nicht einfach wegen geltender Vorschriften oder drohender Maßregelungen langsamer fahren, sondern nur, wenn sie verstanden hätten, dass Raserei die "größte Unfallgefahr" sei, die es gebe.


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Scheuers Vorschlag sieht vor, das einmonatige Fahrverbot zu streichen, welches innerorts ab 21 Kilometer pro Stunde zu schnell und außerorts ab 26 km/h droht. Dafür will er das Bußgeld von 80 Euro auf 100 Euro anheben. Der Bundesrat müsste der Änderung zustimmen, sie ist aber nicht nur unter den Ländern überaus umstritten.

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