Tausende Pässe von Asylbewerbern noch ungeprüft
10.1.2020, 19:43 UhrWie die Bundesregierung auf Anfrage der AfD-Fraktion mitteilte, bildete sich im Bamf bis zum vergangenen November ein Rückstau von 10.801 Dokumenten, deren Echtheit noch abschließend überprüft werden muss. Grund für den Engpass sei Personalmangel. Zum Vergleich: Im Januar 2015 hatten die Urkundensachverständigen der Behörde 863 Dokumente, die geprüft werden sollten.
Nach Angaben des Bamf verfügte die Behörde Ende 2019 lediglich über fünf Mitarbeiter, die in einer mehrjährigen Ausbildung durch das Bundeskriminalamt für diese Tätigkeit geschult worden waren. Sechs weitere Kräfte seien derzeit noch in der Ausbildung, teilte ein Sprecher mit.
Bamf-Prüfung: Asylentscheidungen sind fast immer korrekt
Wie der Sprecher weiter mitteilte, sind Papiere, die den Urkundensachverständigen vorgelegt werden, zuvor bereits in den Außenstellen und in den zwei Bamf-Prüfzentren in Leipzig und Bamberg begutachtet worden. Erst bei "festgestelltem Manipulationsverdacht erfolgt die abschließende und gerichtsverwertbare Urkundenuntersuchung" durch die Sachverständigen in der Bamf-Zentrale. Laut Bundesinnenministerium werden Dokumente, die für Abschiebungen ins Herkunftsland oder für Rücküberstellungen in ein für den Asylsuchenden zuständiges EU-Land benötigt werden, prioritär "und in der Regel tagesaktuell bearbeitet".
In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres registrierten die Behörden nach Angaben der Bundesregierung bei Kontrollen im Grenzverkehr 6153 Asylsuchende, die keinen Pass oder andere Ausweispapiere bei sich hatten. Die Regierung wies jedoch darauf hin, dass nicht alle Ausländer, die ohne Papiere einreisen, direkt nach dem Grenzübertritt einen Asylantrag stellen.
3 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen