Umwelt-Katastrophe: Unser Umgang mit der Natur rächt sich

18.8.2020, 08:32 Uhr

Aktuell häufen sich die Beispiele dafür, was geschehen kann, wenn wir zu rücksichtslos, zu ausbeuterisch und zu wenig vorsichtig (wie wohl bei der Fahrt des Frachters) umgehen mit Natur und Umwelt. Immer sichtbarer werden zudem die Folgen des zumindest auch von den Menschen beschleunigten Klimawandels.

In Jakutien, ganz im Nordosten von Russland, herrschen aktuell nicht selten Temperaturen von über 30 Grad – in der normalerweise kältesten Region der Welt mit 60 Grad minus im Winter. Die Folge: Die bisher stets durchgefrorenen Permafrostböden tauen auf, mit teils sichtbaren, teils unabsehbaren Folgen. Ende Mai liefen 21.000 Tonnen Diesel aus einem alten Tank, der aufbrach, weil der Boden unter ihm taute und aufweichte. Im Norden der Region tat sich ein Krater auf, einen Kilometer lang – "Tor zur Unterwelt" nennen ihn die Menschen dort.

Die Dürre, die aktuell auch bei uns trotz regionaler Gewitter zu erleben ist, wird zur Bedrohung für die Land- und Forstwirtschaft. Die Wälder sind aktuell gefährdeter als zu den Zeiten des (damals überwundenen) "Waldsterbens". Europa und auch Deutschland erlebt laut einer aktuellen Analyse die extremste Trockenphase seit 254 Jahren. Drei Jahre hintereinander macht die Dürre der Natur zu schaffen. Und die steigende Erderwärmung potenziert die Wahrscheinlichkeit weiterer Trocken-Phasen.

Virenschleuder Wildtiermärkte

Auch Corona lässt sich einreihen in die Liste von Katastrophen-Szenarien, die entstanden sind durch menschliches Fehlverhalten. Ein Wildtiermarkt in Wuhan war nach bisherigen Erkenntnissen der Ausgangspunkt für das Virus, das seitdem die Welt im Griff hat. Experten fordern schon länger ein Aus für solche Märkte mit teils exotischen, eigentlich ohne Kontakt zu Menschen lebenden Tieren, deren Viren dort aber auf Händler oder Kunden überspringen können.

Offensichtlich nimmt die Umwelt nicht alles hin, was der Mensch ihr zufügt. Man muss da nicht von "Rache der Natur" sprechen, die nun zurückschlage. Hilfreich auch für Nichtreligiöse kann der Blick ins erste Buch Mose sein. Da heißt es: "Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte."


Bald nur noch vier Gletscher in Deutschland


Das mit dem Bebauen haben wir Menschen sofort verstanden und über die Jahrhunderte hinweg technisch immer mehr perfektioniert, meistens mit Raubbau-Methoden. Das Bewahren haben wir zu oft ausgeblendet. Die Folgen werden immer sichtbarer.

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