Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Tests an der Schule sind sinnvoll

10.4.2021, 06:00 Uhr

Natürlich wäre es schön, könnten alle Kinder sich zuhause testen. Es ist die Idealvorstellung, gegen die sich niemand sperrt. Wäre sie realistisch, sie wäre längst umgesetzt und die Diskussion beendet.


Kommentar: Beim Testen an Schulen ist noch Luft nach oben


Doch es hilft nichts: Soll das Klassenzimmer ein sicherer Ort bleiben, müssen verlässlich alle Kinder getestet sein. Das aber kann niemand garantieren, der nicht beim Testen dabei ist. Es gibt Eltern, die keinen Sinn im Testen sehen; es gibt Eltern, die sich morgens nicht um ihre Kinder kümmern, sei es, weil ihnen die Zeit fehlt, sei es aus anderen Gründen. Jedes fünfte Kind erscheint hungrig zum Unterricht.

Kinder der Ehrlichen haften für die Unehrlichen

Wer darauf vertraut, dass die Angaben schon stimmen werden, bewegt sich deshalb nur zum Teil in der Realität. Es ist bitter für die Ehrlichen, dass ihre Kinder für die Unehrlichen haften, für die, die schlicht lügen, damit ihr Nachwuchs ungetestet in den Unterricht darf. Doch nur dann wird der Plan aufgehen, weil einzig das Testen in der Schule die notwendige Sicherheit geben kann. Teststraßen in den Schulen wären zwar besser. Doch sie sind eine logistische Herausforderung, die nicht jeder Schulträger stemmen kann. Wie binnen weniger Minuten morgens an mehr als 6000 Schulen im Freistaat viele tausend Kinder getestet werden sollen, weiß niemand.
Vielleicht sollten Eltern ihren Kindern einfach etwas mehr zutrauen. Sie sind in der Regel weit härter im Nehmen als ihre treusorgenden Eltern glauben.

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