Wegen Protesten: Ausgangssperre in New York?

1.6.2020, 21:00 Uhr
Nachdem die Corona-Infektionen in der stark betroffenen Millionenmetropole zuletzt zurückgegangen sind, drohen die Proteste, aufgrund des getöteten Afroamerikaners George Floyd, die Zahlen wieder in die Höhe zu treiben.

© Chris Juhn, dpa Nachdem die Corona-Infektionen in der stark betroffenen Millionenmetropole zuletzt zurückgegangen sind, drohen die Proteste, aufgrund des getöteten Afroamerikaners George Floyd, die Zahlen wieder in die Höhe zu treiben.

Die Proteste richten sich gegen Polizeigewalt, Brutalität und Ungerechtigkeit gegen Schwarze. Auslöser war der Tod des 46 Jahre alten Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota am Montag vergangener Woche. Mindestens 40 Städte in den USA haben bereits nächtliche Ausgangssperren verhängt.


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In New York war es bereits in der vierten Nacht in Folge zu Massenprotesten gekommen. Bis zu 6000 Menschen nahmen vor allem in den Stadtteilen Manhattan und Brooklyn an den Protesten teil, wie örtliche Medien unter Berufung auf Behörden berichteten. Die meisten Proteste seien friedlich verlaufen. Einige Demonstranten hätten aber Glasflaschen und Müll auf Polizisten geworfen, Fensterscheiben eingeschlagen, Läden geplündert, Autos angezündet und Feuer in Mülleimern gelegt. Die Manhattan Bridge zwischen Brooklyn und Manhattan wurde vorübergehend gesperrt.

"Die vergangene Nacht war nicht gut", sagte Gouverneur Cuomo. "Das war einfach negativ. Es hat keine positive Reformagenda vorangebracht, es war schlecht für die Stadt und schlecht für den Kampf gegen Covid-19."


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In der stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Millionenmetropole New York sollen am 8. Juni erste Beschränkungen gelockert werden, nachdem die Zahl der Neuinfektionen zuletzt immer weiter gesunken war. Das dürfe nicht durch Massenansammlungen in Gefahr gebracht werden, sagte Cuomo. "Protestiert - aber macht es klug."

Er verurteilte die Gewalt der Demonstranten, sagte aber auch, dass einige Handlungen von Polizisten den Ärger der Demonstranten weiter angefacht hätten. Das werde nun von der Staatsanwaltschaft untersucht.

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