30 Millionen Injektionen bis Jahresende

Zahnärzte und Apotheker dürfen mitimpfen: Deutschland zündet den Corona-Impfturbo

2.12.2021, 17:57 Uhr
Zahnärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte sollen künftig auch Impfungen gegen das Coronavirus vornehmen dürfen.

© Jörg Carstensen, dpa Zahnärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte sollen künftig auch Impfungen gegen das Coronavirus vornehmen dürfen.

Im Kampf gegen die beispiellose Corona-Welle greifen im Advent in ganz Deutschland strengere Schutzauflagen sowie umfassende Beschränkungen für Ungeimpfte. Bund und Länder beschlossen am Donnerstag nach langem Ringen eine Reihe von Maßnahmen mit Folgen für Millionen Bürger, um die Virusausbreitung zu bremsen. Unter anderem sollen künftig auch Zahnärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte Impfungen gegen das Virus vornehmen dürfen. Der Bund werde den Kreis der dazu berechtigten Personen deutlich ausweiten, heißt es in dem Beschluss vom Donnerstag.

Zudem sagt der Bund in dem Beschlusspapier zu, eine einrichtungsbezogene Impfpflicht für Beschäftigte beispielsweise in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen auf den Weg zu bringen. Der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte nach der Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten: "Es geht um eine große nationale Anstrengung, und es geht um Solidarität." Er rief erneut alle zu Impfungen auf und betonte das Ziel von bis zu 30 Millionen Impfungen bis Jahresende.

Mehr Impfdosen im Dezember

Für mehr Tempo soll zudem ein neuer Bund-Länder-Krisenstab im Kanzleramt sorgen, der für die Logistik zuständig ist. Da der Impfschutz nach einer gewissen Zeit ohne Verstärkung, der sogenannten "Booster"-Impfung, nachlässt, soll der Status als vollständig Geimpfter nach einer gewissen Dauer auslaufen. Die Zeitspanne ist noch offen - diskutiert wird über neun Monate. Zusätzlich organisiert der Bund mehr Impfdosen. Nach Gesprächen mit den Herstellern können laut Gesundheitsministerium Millionen Moderna- und Biontech-Dosen auf Dezember vorgezogen werden.

Der Bundestag soll bald über eine allgemeine Impfpflicht entscheiden, ohne Fraktionsdisziplin. Ab Februar 2022 - bis dahin sollen alle Willigen geimpft werden können - könne die Pflicht greifen. Der Ethikrat soll bis Jahresende eine Empfehlung erarbeiten. Merkel räumte ein, alle Verantwortlichen hätten gehofft, dass die seit Pandemiebeginn betonte Freiwilligkeit beim Impfen besser angenommen würde. Trotz allen Werbens fürs Impfen gebe es aber eine Impflücke. "Angesichts dieser Situation ist es glaube ich wirklich auch geboten, eine solche Impfpflicht zu beschließen."

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