Zulassung in EU steht bevor: Bald erste Impfungen möglich?

15.12.2020, 14:00 Uhr
Spahn ist optimistisch, dass es mit den ersten Impfungen schon bald losgehen wird. 

© Christian Thiel via www.imago-images.de, imago images/Christian Thiel Spahn ist optimistisch, dass es mit den ersten Impfungen schon bald losgehen wird. 

Der Corona-Impfstoff der Unternehmen Pfizer und Biontech könnte bereits vor Weihnachten auch in der EU zugelassen werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will dafür den Weg freimachen. Bereits am 21. Dezember werde sie ihr Gutachten über die Zulassung des Impfstoffes der Pharmaunternehmen aus den USA und Mainz vorlegen, kündigte die Behörde am Dienstag in Amsterdam an. Das sind acht Tage früher als geplant. Es gilt als so gut wie sicher, dass die EMA grünes Licht geben wird. Formell muss dann noch die EU-Kommission zustimmen. Das gilt als Formsache und könnte auch innerhalb eines Tages erfolgen. Damit wäre der Weg frei für Massen-Impfungen in allen EU-Mitgliedsstaaten.

Es würden keine Abstriche bei den Sicherheits-Standards gemacht, betonte die EMA. "Eine Markt-Zulassung stellt sicher, dass Covid-19-Impfstoffe dieselben hohen EU-Standards erfüllen, die für alle Impfstoffe und Medikamente gelten."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt auf einen baldigen Start von Impfungen gegen das Coronavirus. Man dürfe optimistisch sein, dass eine Impfstoff-Zulassung am 23. Dezember erfolgen könne, sagte der CDU-Politiker mit Verweis auf entsprechende Medien-Informationen am Dienstag in Berlin. Dies sei "eine gute Nachricht für die Europäische Union". Ziel sei es, in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen zu beginnen.


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Auch die Spitze der Unionsfraktion rechnet mit einem baldigen Start: "Wenn der Impfstoff da ist und die Impfzentren auch entsprechend vorbereitet sind, gehe ich davon aus, dass in der lokalen Verantwortung auch angefangen wird zu impfen", sagte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) am Dienstag in Berlin vor einer virtuellen Sitzung der Unionsfraktion.

Die Entscheidung über den Impfbeginn und die Frage, ob auch während der Feiertage etwa in Alten- und Pflegeheimen geimpft werden solle, müssten lokale Stellen vor Ort entscheiden, sagte Brinkhaus. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt betonte, mit dem Impfen werde in den Alten- und Pflegeheimen begonnen. Die arbeiteten rund um die Uhr, auch an Weihnachten, genau wie das medizinische Personal. "Da muss man gar keinen Zweifel haben: Alles, was da menschenmöglich ist, wird auch umgesetzt. Natürlich auch an Feiertagen."

Während der Impfstoff bereits in Großbritannien, den USA und Kanada mit einer Not-Zulassung auf dem Markt ist, wird in der EU noch auf grünes Licht von der EMA gewartet. Die Behörde überprüft bereits seit Wochen in dem sogenannten Rolling-Review-Verfahren die klinischen und wissenschaftlichen Daten der Hersteller. "Wir arbeiten rund um die Uhr für die Zulassung des ersten Covid-19-Impfstoffes", sagte EMA-Direktorin Emer Cooke. Zunächst hatte die EMA erklärt, dass das Verfahren spätestens am 29. Dezember abgeschlossen sei. Doch das wird nun um acht Tage vorgezogen.

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