Stimmung heben

Was macht gute Laune?

Elias Thiel

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Simone Madre

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12.3.2024, 08:40 Uhr
Herzhaftes Lachen sorgt dafür, dass Glückshormone im Körper produziert werden.

© IMAGO/REB Images/Blend Images Herzhaftes Lachen sorgt dafür, dass Glückshormone im Körper produziert werden.

In diesem Artikel:

"Lach doch mal", "Hab doch gute Laune": Solche Sätze sind zwar einfach gesagt, aber in der Regel schwer umzusetzen. Man kann doch nicht einfach auf Knopfdruck gute Laune bekommen. Oder etwa doch? Warum ist gute Laune überhaupt so wichtig? Und wie kann man selbst gute Laune haben? In diesem Artikel gibt es die zehn besten Tipps, um selbst innerhalb von kurzer Zeit die Stimmung zu verbessern.

Gute Laune wirkt sich auf nahezu alle Lebensbereiche aus und kann das Leben in positiver Weise verändern. Als häufig gut gelaunter Mensch profitiert man von folgenden Vorteilen:

Glücklicheres Leben

Ein optimistischer Blick auf das Leben und gute Laune ermöglichen es, die kleinen Freuden im Alltag zu schätzen. Anstatt sich von Kleinigkeiten herunterziehen zu lassen, findet man in positiver Stimmung Freude an den kleinen Dingen. Gleichzeitig fördert gute Laune eine optimistische Sichtweise, wodurch man weniger anfällig für pessimistische Gedanken wird. Insgesamt trägt eine positive Stimmung dazu bei, das gesamte Leben glücklicher und erfüllender zu gestalten.

Glückliche Beziehungen und Freundschaften

Gute Laune wirkt sich aber nicht nur auf die eigene Lebenszufriedenheit und das eigene Glücksgefühl aus, sondern beeinflusst auch maßgeblich die Beziehungen. Dies gilt sowohl für partnerschaftliche als auch freundschaftliche Beziehungen. Wer möchte nicht gerne mit einer Person zusammen oder befreundet sein, die ein gutes Gefühl gibt, einen zum Lachen bringt und aufmuntert? Positiv eingestellte Menschen knüpfen zudem schneller neue Freundschaften. Gleichzeitig sind eine positive Ausstrahlung und gute Laune natürlich auch sehr attraktiv bei der Partnersuche.

Erfolg in der Schule und im Beruf

Aber nicht nur im Privatleben, sondern auch in der Schule oder im Beruf erleichtert gute Laune das Leben. Eine positive Ausstrahlung kann nicht nur bei Vorstellungsgesprächen, sondern auch im schulischen oder beruflichen Alltag einen nachhaltigen Einfluss haben. Schüler und Arbeitnehmer, die eine positive Einstellung zeigen, werden oftmals positiver wahrgenommen und hinterlassen einen guten Eindruck.

Bewältigung von Herausforderungen

Gleichzeitig beeinflusst die positive Stimmung auch die Bewältigung von Herausforderungen maßgeblich. Ein optimistisches Gemüt erleichtert das Lösen von Problemen und das Meistern schwieriger Situationen, stärkt also die Resilienz. Personen mit positiver Ausstrahlung gehen motivierter, leistungsfähiger und zuversichtlicher an ihre Aufgaben und Herausforderungen heran. Im Kontrast dazu steigt bei schlechter Laune die Wahrscheinlichkeit, dass man sich selbst unterschätzt, vorzeitig aufgibt oder man beim Versuch tatsächlich scheitert.

Sportliche Leistungsfähigkeit

Positive Stimmung fördert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern steigert auch die Motivation im Training oder im Wettkampf. Sportler mit optimistischer Grundhaltung gehen Herausforderungen engagierter an und sind besser in der Lage, Misserfolge zu verkraften. Hingegen kann schlechte Laune den Trainingseffekt negativ beeinflussen, da die psychische Belastung zunimmt und die Freude am Sport nachlässt.

Die Wissenschaft (insbesondere die Neurologie) bietet bedeutsame Erkenntnisse, um die eigene Stimmung zu verbessern. In "Business Insider" erklärt der Neurowissenschaftler Alex Korb, dass das Gehirn durch bewusste Handlungen beeinflusst werden kann. Dankbarkeit erhöht beispielsweise den Serotoninspiegel, was zu positiven Gefühlen führt. Wer sich ein paar Minuten pro Tag auf die guten Dinge in seinem Leben besinnt, kann seine Stimmung mit der Zeit verbessern. Dabei hilft ein Dankbarkeitstagebuch, in das man jeden Tag ein paar konkrete Punkte schreibt und später nachlesen kann, welche guten Dinge einem schon im Leben passiert sind.

Auch das Benennen von negativen Emotionen (Angst, Wut, Stress, Trauer) kann die negative Stimmung verbessern. Das gilt umso mehr, wenn diese nur halb bewusst im Hinterkopf lauert. Dann sollte man sich die Zeit nehmen, genau zu benennen, was gerade los ist und wie man sich dabei fühlt. Sich dieser negativen Gefühle bewusst zu machen verringert ihren Einfluss auf das Gehirn.

Auch Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu suchen, wirken sich positiv auf den Dopaminhaushalt aus und beruhigen das limbische System.

Zusätzlich wird Körperkontakt empfohlen, da Kuscheln und Umarmungen das Hormon Oxytocin freisetzen und sich folglich positiv auf die Stimmung auswirken.

Was macht gute Laune?

Nun stellt sich natürlich die Frage: Wie kann man denn überhaupt gute Laune haben bzw. wie kann man gute Laune erzeugen? Für alle, die sich diese Fragen stellen, gibt es im Folgenden die zehn besten Tipps für gute Laune.

Wer diese Tipps berücksichtigt, hat bereits in kurzer Zeit bessere Laune:

1) Laut lachen

Das hört sich vielleicht im ersten Moment befremdlich an, allerdings ist Lachen ja sprichwörtlich die beste Medizin. Innerhalb von ein paar Sekunden kann man seine Laune tatsächlich verbessern, indem man herzlich lacht. Worüber ist dabei zweitrangig – dies kann ein Witz oder lustiger Spruch, eine lustige Situation, ein Bild oder ein Video sein. Schon nach einem kurzen Lacher ist die Laune besser und man fühlt sich lockerer und entspannter.

2) Lächeln

Aber nicht nur Lachen, sondern auch ein Lächeln kann bereits die Stimmung heben. Eine Studie zeigt, dass sogar ein künstliches Lächeln das Glücksempfinden steigern kann, da die Aktivierung der Gesichtsmuskeln, die verantwortlich für ein Lächeln sind, Menschen eine gewisse Glückseligkeit verleiht. Der Effekt ist zwr klein, aber klar nachweisbar.

3) Dankbarkeit und positive Affirmationen

Wie bereits in dem Artikel erwähnt wurde, kann Dankbarkeit für gute Laune sorgen. Der berühmte Satz "Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind" vom schottischen Pfarrer George Herbert Morrison unterstreicht dies besonders. Wer dankbar ist, kann nicht gleichzeitig völlig unglücklich sein. Daher sollte man sich dieses Wissen zunutze machen und sich vor Augen führen, für was man im Leben alles dankbar sein kann.

Sind es die lieben Menschen um einen herum, mit denen man unvergessliche Erlebnisse teilt? Ist es die Dankbarkeit für einen gesunden und leistungsfähigen Körper, ein aufnahmefähiges Gehirn? Vielleicht ein sicheres und warmes Zuhause oder für die Schönheit der Natur? Wer ein wenig darüber nachdenkt, findet im Handumdrehen viele Dinge, wofür er dankbar sein kann. Dafür müssen diese Dinge auch nicht perfekt sein. Beispielsweise findet man seine Zähne vielleicht zu schief, aber sie helfen einem, tolle Speisen zu genießen.

Positive Aussagen über Gegenwart und Zukunft können die Stimmung ebenfalls helfen. Man spricht hier auch von Affirmationen. Morgens kann man beispielsweise Folgendes zu sich selbst sagen: "Heute ist ein Tag voller Möglichkeiten und ich bin bereit, das Beste daraus zu machen. Ich freue mich auf die Chancen, die dieser Tag mir bietet."

4) Natur genießen

Für viele Menschen gibt es kaum etwas Schöneres als das Eintauchen in die Natur. Ganz gleich, ob bei einem Spaziergang durch grüne Wälder und Wiesen, Klettern in den Bergen, Wandern im Schnee oder beim Baden in einem See – die Natur hält zahlreiche Wunder bereit und steigert somit in kurzer Zeit das emotionale Wohlbefinden.

Bereits ein einfacher Spaziergang im Freien sorgt nicht nur für psychische Klarheit, sondern schenkt auch Entspannung für Körper und Geist. Hilfreich dabei ist, Achtsamkeit zu praktizieren und die Natur bewusst wahrzunehmen. Beispielsweise kann man genau betrachten, wie Blätter im Wind wehen, wie Wasserläufer auf einem Teich herumhuschen oder wie eine geöffnete Blüte aussieht.

Die Einbindung einer regelmäßigen Routine in den Alltag kann dabei helfen, die heilsamen Effekte zu maximieren. Dabei geht es darum, jeden Tag bewusst Zeit im Freien einzuplanen - sei es während eines morgendlichen Spaziergangs, einer Mittagspause im Park oder einem abendlichen Spaziergang vor dem Schlafengehen.

5) Sport und Bewegung

Dass sich Sport positiv auf das Wohlbefinden auswirkt, konnte in zahlreichen Studien belegt werden. Die Wirkung von körperlicher Aktivität auf die psychische Gesundheit zeigt sich nicht nur in der Therapie von psychischen Erkrankungen, sondern auch in deren Prävention. Demnach lassen sich durch sportliche Aktivität sowohl positive Veränderungen von Stimmungen und Emotionen erzeugen als auch die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl verbessern. Gleichzeitig werden durch körperliche Aktivität auch die Fähigkeiten zum Stressabbau und kognitive Fähigkeiten gefördert. Laut einer Studie der Sportmarke Asics (2023) reichen bereits rund 15 Minuten Sport am Tag aus, um die Stimmung zu heben.

6) Gesunder Lebensstil

Sobald die Gesundheit beeinträchtigt wird, kann auch die gute Laune schnell schwinden. Daher ist es entscheidend, auf die eigene körperliche und psychische Verfassung zu achten. Der Schlüssel zu einem positiven Wohlbefinden liegt daher in einer gesunden Lebensweise. Dies bedeutet ein ausreichendes Trinken von Wasser, eine ausgewogene Ernährung und die Zufuhr von ausreichend Vitaminen. Wer auf Alkohol und Rauchen verzichtet und sich mit einer ausgewogenen Ernährung versorgt, erfährt langfristig eine Steigerung des eigenen Wohlbefindens. Auch Entspannungsübungen, Yoga und Meditation können die Stimmung in kurzer Zeit verbessern. Eine bewusste Entscheidung für eine gesündere Lebensweise kann dazu beitragen, sich insgesamt besser zu fühlen und positive Stimmungen zu fördern.

7) Kuscheln

Kuscheln verbessert die Stimmung, indem dieses die Freisetzung von Oxytocin fördert, das als "Bindungshormon" oder "Kuschelhormon" bekannt ist. Kuscheln löst im Gehirn Reize für mehr Entspannung aus, reduziert Stress, entspannt die Muskulatur und vermittelt ein Gefühl von Glück, Geborgenheit und Zweisamkeit.

8) Musik

Musik hat nicht nur die Kraft, Freude zu bereiten, sondern auch zu inspirieren, zu beruhigen, Erinnerungen zu wecken und sogar Schmerzen zu mildern. Dies entstammt der natürlichen Reaktion auf musikalische Klänge, die gezielt auf den Bereich des Gehirns wirken, in dem Emotionen entstehen.

9) Umgang mit den positiven und optimistischen Menschen

In positiver Gesellschaft neigt man wahrscheinlich weniger dazu, traurig oder schlecht gelaunt zu sein. Zudem lenkt die gemeinsame Aktivität zusätzlich ab. Um gute Laune zu haben, sollte man sich allerdings soweit möglich von negativen und toxischen Einflüssen distanzieren. Daher sollte man bewusst den Kontakt zu ungesunden Beziehungen vermeiden und stattdessen sein Umfeld mit positiven Menschen füllen.

10) Großzügigkeit

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Teilnehmer nach großzügigen Handlungen von einem gesteigerten Glücksgefühl berichteten. Dieses durch positive Taten hervorgerufene Glücksempfinden wird auch als "warm glow" bezeichnet und lässt sich im Deutschen als ein "wohliges Gefühl" übersetzen.

Laut einer Studie der Universitäten Lübeck und Zürich aktiviert Großzügigkeit den temporo-parietalen Kortex und das ventralen Striatum, was dann Glücksgefühle beschert. Im Rahmen der Studie beobachteten sie die Gehirnaktivität mittels MRT, während die Probanden großzügige Entscheidungen trafen.