Gartenarbeit

Wann und wie Sie Hibiskus schneiden sollten

Elias Thiel

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22.3.2024, 13:15 Uhr
Hier erfahren Sie, wie und wann Sie Hibiskus schneiden sollten.

© IMAGO/imageBROKER/Erhard Nerger Hier erfahren Sie, wie und wann Sie Hibiskus schneiden sollten.

In diesem Artikel:

Wenn man Hibiskus im Spätwinter zurückschneidet, bildet der Zierstrauch im Sommer viel mehr Blüten. Aber wie kann man Hibiskus richtig schneiden? Was gilt es dabei zu beachten, um schon bald eine wahre Blütenpracht im Garten zu bewundern?

Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt ist der späte Winter oder das zeitige Frühjahr. Am besten wählt man einen Termin Ende Februar oder Anfang März. Wichtig ist, dass es an dem Tag keinen Frost gibt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man Gartenhibiskus, Riesen-Hibiskus oder Roseneibisch schneiden möchte.

Ist Hibiskus schneiden im Herbst möglich?

Man kann den Hibiskus prinzipiell im Herbst schneiden, allerdings sollte er vorzugsweise lieber im Frühjahr geschnitten werden. Dann ist die Frostgefahr vorbei und der Laubaustrieb hat noch nicht begonnen. Dazu stehen die Pflanzen im Frühjahr am Anfang ihrer Wachstumsphase, weshalb der Schnitt ihnen keine Kraft kostet.

Ein Schnitt im Herbst ist somit auch möglich, könnte aber das Wachstum neuer Triebe anregen, die dann im Winter erfrieren. Das will man lieber vermeiden.

Damit der Zierstrauch schön blüht und gesund bleibt, sollte man den Hibiskus regelmäßig zurückschneiden. Zunächst gibt es bei der Pflanzung den ersten Erziehungsschnitt. Danach folgen der Erhaltungsschnitt und bei älteren Bäumen dann der Verjüngungsschnitt.

Erziehungsschnitt

Junge Hibiskus-Pflanzen erhalten zunächst einen Erziehungsschnitt. Beim Einpflanzen sollten alle schwachen und beschädigten Zweige direkt entfernt werden.

Die verbleibenden Triebe (bei jungen Pflanzen oftmals nur zwei bis drei) werden mit einer Schere um mindestens die Hälfte gekürzt, um ihre Verzweigung anzuregen. Dabei soll der Mitteltrieb 10 bis 20 Zentimeter länger sein, als die Bodentriebe.

Auch in den folgenden Jahren sollten die jungen Pflanzen stark zurückgeschnitten werden, um die Verzweigung an der Basis zu fördern.

Hibiskusstrauch schneiden: Erhaltungsschnitt

Nach dem Erziehungsschnitt folgt der Erhaltungsschnitt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen Roseneibisch, Riesen-Hibiskus oder Gartenhibiskus schneiden möchte.

Wenn der Hibiskus schön gewachsen ist, schneidet man nur noch eingetrocknete oder schwache Triebe ganz heraus. Die Blütentriebe aus dem Vorjahr werden bis auf wenige Knospen eingekürzt.

Da der Hibiskus mit der Zeit immer dichter wird, muss man diesen regelmäßig auslichten. Dafür schneidet man einen Teil der vorjährigen Blütentriebe heraus.

Alten Hibiskus schneiden: Verjüngungsschnitt

Um einen alten Garten- oder Roseneibisch zu schneiden, empfiehlt sich ein Verjüngungsschnitt. Dieser eignet sich vor allem für Sträucher, die sich einseitig entwickelt haben oder nach einigen Jahren nicht mehr so schön blühen.

Dafür schneidet man das Astgerüst auf unterschiedliche Höhen (zwischen 30 und 50 Zentimeter über dem Boden) zurück. Somit kann der Hibiskus an vielen neuen Stellen austreiben. Im Sommer lichtet man die neuen Austriebe stark aus, sodass nur die benötigten Verzweigungen und Triebverlängerungen der alten Haupttriebe stehen bleiben.

Achtung: Nach einem starken Verjüngungsschnitt sollte man im ersten Jahr noch keine Blüte erwarten. Der Hibiskus braucht zunächst etwas Zeit, um sich zu erholen. Wenn der Sommer nach dem Verjüngungsschnitt besonders trocken ist, braucht der Hibiskus regelmäßig Wasser. Ansonsten kann es passieren, dass die Jahrestriebe nur sehr kurz bleiben.

Wenn man die Äste an der Basis entfernt, wird das Grundgerüst luftiger. Nun können neue, junge Triebe von unten nachwachsen.

Dabei sollte man eine Astschere mit geringem Öffnungswinkel verwenden, da Hobbygärtner somit gut in das Strauch-Innere gelangen. Außerdem kann man das Werkzeug direkt an der Ansatzstelle platzieren. Auch nach innen wachsende Zweige sollten komplett abgeschnitten werden, damit sie zusätzlich Licht in die Krone bringen.

Bei Konkurrenztrieben setzt man die Schere an der V-förmigen Astgabelung an. Danach entfernt man einen der beiden Zweige, damit sich diese nicht gegenseitig behindern.

Vertrocknete Zweige werden entfernt, wobei man vorher mit der Schere etwas von der Rinde abkratzen sollte. So kann man gewährleisten, dass kein lebendes Gewebe mehr vorhanden ist.

Lange, dünne Blütenzweige schneidet man bis auf wenige Knospen zurück. Stark verästelte Enden mit vielen kurzen Jahrestrieben brauchen demgegenüber einen Rückschnitt bis ins zweijährige Holz. Diese entstehen, wenn Sträucher mehrere Jahre nicht geschnitten wurden.

Allerdings sollte unterhalb der Schnittstelle immer ein junger Ast sein, auf den man ableiten kann (oder ein nach außen gerichtetes Auge). Um die natürliche Kronenform des Hibiskus zu erhalten, sollte man die Äste im Zentrum nicht so weit kürzen wie die Triebe im äußeren Bereich der Krone.

Der Hibiskus eröffnet bis Ende September kontinuierlich neue Knospen. Ein Jahr später ist wieder ein leichter Auslichtungsschnitt erforderlich. Somit wird die Krone nicht zu dicht.

Alternativ kann man Hibiskus als Hibiskus-Hochstämmchen erziehen. Allerdings kann dies mehrere Jahre dauern, sodass Hobbygärtner zweifelsfrei Geduld mitbringen müssen.

Dafür lässt man nur den kräftigsten Haupttrieb im ersten Jahr ungeschnitten und entfernt alle anderen Triebe.

In den nächsten Jahren schneidet man ab Anfang Februar alle seitlichen Verzweigungen des Haupttriebs am Astring ab und lässt diesen sonst ungestört wachsen – so lange, bis er etwas länger als die Höhe des gewünschten Kronenansatzes ist.

Danach schneidet man im Frühjahr die Spitze ab, damit der Austrieb der unteren Knospen angeregt wird. Man kann aus dem obersten der neuen Seitenzweige eine Stammverlängerung ziehen, indem man ihn senkrecht an einem dünnen Bambusstab hoch leitet.

Die restlichen drei bis vier Seitentriebe werden zu den Hauptästen der Krone. Diese sollten um etwa die Hälfte eingekürzt werden, um eine gute Verzweigung zu fördern.

Damit der Hibiskus nicht zu groß wird, sollte man ihn auch im Topf jährlich zurückschneiden. Dann bleibt er klein und kompakt. Auch hier ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt für einen Schnitt, da der Hibiskus seine Blüten an einjährigen Trieben bildet. Der Hibiskus kann nun durchaus um 15 Zentimeter zurückgeschnitten werden.

Durch einen kräftigen Rückschnitt des Hibiskus wird die Pflanze dichter. Man sollte außerdem alle vertrockneten Triebe, Blätter und Blüten entfernen, um die Pflanze gesund zu halten und ihr Aussehen zu verbessern.

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