Kräutergarten

Im Garten oder auf dem Balkon: So pflanzen und pflegen Sie Minze richtig

Elias Thiel

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27.5.2024, 08:50 Uhr
Minze wächst stark und kann auch getrocknet werden. (Symbolbild)

© IMAGO/xDavid_Jaldax Minze wächst stark und kann auch getrocknet werden. (Symbolbild)

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Minze (Mentha) verströmt nicht nur einen wunderbaren Duft im eigenen Garten, sondern kann auch für Salate, Soßen, Desserts oder erfrischende Drinks verwendet werden. Aber wie kann man Minze einpflanzen, welcher Standort eignet sich für Gartenminze besonders und wie kann man die Pflanze optimal pflegen? Alle Tipps rund um die Minzpflanze gibt es in diesem Artikel.

Bei der Minze wird zwischen verschiedenen Gruppen differenziert. Insgesamt gibt es rund 30 verschiedene Minzarten. Für das Würzen oder die Zubereitung von durstlöschenden Getränken eignen sich Minzsorten mit einem geringeren Mentholgehalt besser als die scharfe und kühle Pfefferminze (Mentha x piperita) mit ihrem erfrischenden Duft.

Beispiele für Minze ohne Menthol:

  • Ananasminze (Mentha suaveolens ‘Variegata’)
  • Ingwerminze (Mentha x gracilis)
  • Zitronenminze (Mentha gentilis var. citrata) - sie beinhaltet zumindest nur wenig Menthol

Beispiele für Minze mit Menthol:

  • Pfefferminze (Mentha x piperta)
  • Grüne Minze (Mentha spicata)

Weitere besondere Sorten:

  • Erdbeerminze (Mentha spicata var. crispa ‘Strawberry’)
  • Schoko-Minze (Mentha x piperita var. piperita ‘Schoko’)
  • Süße Limonen-Minze (Mentha speciosa ‘Hillary's Sweet Lemon’)
  • Silber-Minze (Mentha longifolia ‘Buddleia’)
  • Kümmel-Minze (Mentha species)
  • Kärntner Nudelminze (Mentha species ‘Kärnten)

Der Minzstrauch ist eine mehrjährige Pflanze. Die oberirdischen Triebe verwelken in den Herbstmonaten und treiben dann wenig später im Frühjahr wieder aus. Abhängig von der jeweiligen Minzart ist sie jedoch empfindlich gegenüber Frost.

Bestenfalls pflanzt man Minze ab Mitte Mai nach den letzten Spätfrösten.

Um Minze im eigenen Garten anzupflanzen, sollte man einige Aspekte beachten:

Idealer Standort und Boden für Minze: Minze gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Zudem benötigt sie einen humus- und nährstoffreichen Boden. Um eine übermäßige Ausbreitung zu kontrollieren, können Wurzelausläufer abgetrennt oder die Minze in einem Topf kultiviert werden. Alle zwei Jahre sollte die Minze dazu aus der Erde genommen und die Wurzeln geteilt werden.

Beetnachbarn: Da es passieren kann, dass sich Minzarten untereinander kreuzen, sollte immer nur eine Art in ein Kräuterbeet gesetzt werden. Wenn gewünscht: Um verschiedene Minzsorten miteinander zu kombinieren, sollte man sie einzeln in Plastiktöpfe ohne Boden pflanzen und diese dann in die Erde setzen. Auf diese Weise verhindert man, dass stark wachsende Sorten die weniger ausbreitungsfreudigen Exemplare verdrängen. Ein Blumentopf kann dabei als Wurzelsperre dienen, um die Ausbreitung der Minze zu kontrollieren.

Außerdem sollte man den Anbau einer Minze auf demselben Beet auf zwei bis drei Jahre begrenzen sowie eine Anbaupause von vier bis fünf Jahren für andere Lippenblütler (beispielsweise Zitronenmelisse, Salbei oder Thymian) einhalten. Als Vorfrüchte sind Kartoffeln oder Getreide geeignet. Bevor man die Jungpflanzen im Frühjahr ins Beet setzt, sollte man den Boden gründlich lockern.

Standort und Boden: Auf dem Balkon oder der Terrasse verwendet man am besten Töpfe mit torffreier Erde und stellt diese in einen halbschattigen Platz. Bei der Topfkultur ist es ratsam, die Pflanze alle zwei Jahre in frische und nährstoffreiche Erde umzutopfen.

Um Minze in einem Topf anzupflanzen, sollte man ein geeignetes Pflanzgefäß mit einem Durchmesser von mindestens 20 Zentimetern wählen. Am Boden des Topfes sollte eine sogenannte Drainageschicht aus grobem Material wie Kies oder Blähton platziert werden, gefolgt von einer geeigneten Erdschicht. Optional kann etwa 30 % Blähton in die Erde gemischt werden, um Staunässe im Topf zu verhindern.

Geeignete Nachbarn: Minze gedeiht gut in der Gesellschaft von Kerbel, Koriander, verschiedenen Kohlarten, Karotten und Tomaten. Hingegen sollten andere Minzarten, Basilikum und Sellerie nicht in unmittelbarer Nähe zu Minze gepflanzt werden, da sie sich gegenseitig beeinträchtigen könnten.

Wer sich lange an seiner Minzpflanze erfreuen möchte, sollte diese regelmäßig pflegen. So funktioniert es:
Gießen

Minze ist im Allgemeinen sehr pflegeleicht. Damit die Minze wächst und gedeiht, benötigt sie regelmäßiges Gießen, insbesondere während der Sommermonate. Aber Vorsicht: zwar sollte man die Pflanze gut wässern, dennoch Staunässe vermeiden.

Düngen

Zur Düngung haben sich Gaben von Beinwelljauche oder Kompost bewährt.

Krankheiten und Schädlinge

Pfefferminzrost (Rostpilz Puccinia) kann bei Minze häufig auftreten. Dies erkennt man daran, dass sich kleine, rostartige Flecken auf der Blattunterseite bilden. Später werden diese zu beulenartigen, rötlichen bis gelben Wucherungen. Wer den Befall am Anfang bemerkt, sollte die Minze sofort beschneiden oder entsorgen. Auch Erdflöhe können gelegentlich bei verdichtetem Boden und trockener Witterung auftreten. Unter feuchtwarmer Witterung oder bei Nichtbeachtung des Fruchtwechsels besteht außerdem die Gefahr von Wurzelfäule bei Minzepflanzen. Blattrandfraß kann auf einen Befall mit dem Minzen-Blattkäfer hinweisen, in diesem Fall sollten die Triebspitzen abgeschnitten werden.

Vermehrung

Die meisten Minzarten können nach der Blüte oder durch abgetrennte Wurzelausläufer vegetativ vermehrt werden. Nach der Blüte im Frühjahr dauert es etwa zwei Wochen, bis sich neue Triebe zeigen. Alternativ ist eine Vermehrung über Kopfstecklinge möglich. Dafür werden im Spätfrühling weiche Stecklinge von den nicht blühenden neuen Trieben geschnitten. Die Polei-Minze kann auch durch Aussaat vermehrt werden.

Winterschutz

Obwohl die meisten Sorten winterhart sind, empfiehlt sich in den kalten Monaten eine Mulchdecke aus Laub oder Reisig.

Schneiden

Da alle Minzarten sehr stark und schnell wachsen, sollte man sie mehrmals im Jahr schneiden. Bestenfalls schneidet man die Triebe im Juni kurz vor der ersten Blüte bodennah zurück. Somit erfolgt im August oder September eine zweite Blüte. Dann ist ebenfalls ein optimaler Zeitpunkt, alle Zweige bodennah zurückzuschneiden.

Von Frühjahr bis Herbst können die frischen Blätter der Minze geerntet werden, wobei ihr Aroma im Hochsommer besonders intensiv ist. Wer die Minzblätter trocknen möchte, kann auch großzügige Teile der Pflanze auf einmal abschneiden. Zum Trocknen lässt man die luftig verteilten Blätter der Minze auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech bei niedrigster Hitze - ideal sind 30 bis 40 Grad - so lange im Ofen, bis sie vollständig trocken sind. Dabei sollte die Ofentür ein Stück weit offen gelassen werden.

Verwenden kann man die frischen oder getrockneten Blätter als Dekoration für sommerliche Getränke und leckere Desserts. Zudem kann man frische und getrocknete Blätter der Minze als Tee bei Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden und Koliken aufkochen. Auch viele Artikel in der Mundpflege, wie Mundwasser und Zahnpasta, enthalten mentholhaltige Minze. Zudem eignet sich das ätherische Öl der Pfefferminze als kühlendes, desinfizierendes und antiseptisches Mittel (z.B. bei Spannungs-Kopfschmerzen).

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