Das waren die Treuchtlinger Baustellen des Jahres 2017

30.12.2017, 06:09 Uhr
Kaum ein Thema wird 2017 auf der Straße und im Treuchtlinger Stadtrat so kontrovers diskutiert wie die Umgestaltung der Stadtmitte. Dabei sind das neue Pflaster in der Bahnhofstraße, der Umbau des dortigen „grünen Platzes“ zum „Partnerschaftsplatz“ und das Aufhübschen des Wallmüllerplatzes samt begehbarem Brunnen wegen der hohen Förderung ein Schnäppchen: Rund 2,5 Millionen Euro kostet das Gesamtpaket, nur knapp 740.000 sollen davon an der Stadt hängenbleiben, davon zwei Drittel für die ohnehin nötige Kanalsanierung.
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Der "Partnerschaftsplatz" und die Bahnhofstraße

Kaum ein Thema wird 2017 auf der Straße und im Treuchtlinger Stadtrat so kontrovers diskutiert wie die Umgestaltung der Stadtmitte. Dabei sind das neue Pflaster in der Bahnhofstraße, der Umbau des dortigen „grünen Platzes“ zum „Partnerschaftsplatz“ und das Aufhübschen des Wallmüllerplatzes samt begehbarem Brunnen wegen der hohen Förderung ein Schnäppchen: Rund 2,5 Millionen Euro kostet das Gesamtpaket, nur knapp 740.000 sollen davon an der Stadt hängenbleiben, davon zwei Drittel für die ohnehin nötige Kanalsanierung. © Patrick Shaw

Und das aktuelle Flair der Innenstadt schneidet in einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Studie (deren Ergebnisse die meisten Einzelhändler allerdings nicht interessiert) miserabel ab. Herkunft und Lautstärke des Pflasterbelags, gefällte Bäume, der Name des Platzes sowie generell Sinn und Unsinn des Projekts sind dennoch Gegenstand emotionaler Debatten. Anfang Februar beginnen die Arbeiten am Partnerschaftsplatz, Ende Juni gehen sie in der Bahnhofstraße weiter und kommen Mitte Oktober am Wallmüllerplatz an.
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Umbau des Treuchtlinger Wallmüllerplatzes

Und das aktuelle Flair der Innenstadt schneidet in einer von der Stadt in Auftrag gegebenen Studie (deren Ergebnisse die meisten Einzelhändler allerdings nicht interessiert) miserabel ab. Herkunft und Lautstärke des Pflasterbelags, gefällte Bäume, der Name des Platzes sowie generell Sinn und Unsinn des Projekts sind dennoch Gegenstand emotionaler Debatten. Anfang Februar beginnen die Arbeiten am Partnerschaftsplatz, Ende Juni gehen sie in der Bahnhofstraße weiter und kommen Mitte Oktober am Wallmüllerplatz an. © Patrick Shaw

Ganz oben unter den Unwörtern des Jahres dürfte in Treuchtlingen die „Straßenausbaubeitragssatzung“, kurz SABS, rangieren. Die Beiträge, die Anwohner für die Sanierung ihrer Straßen zahlen müssen, bewegen die Politik von der Altmühl bis nach München. Andere Städte haben die hoch umstrittene Umlage ausgesetzt oder noch gar nicht eingeführt, in Treuchtlingen gibt es sie dagegen schon seit fast 20 Jahren. Nun formiert sich jedoch Widerstand, angestoßen insbesondere durch die im Oktober vom Stadtrat vergebene Erneuerung der Schwarzfeldstraße. Eine Bürgerinitiative steht in den Startlöchern. Die Kommune will indes an der bisherigen Praxis festhalten – zu klamm ist der Stadtsäckel.
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Straßenausbaubeiträge erhitzen die Gemüter

Ganz oben unter den Unwörtern des Jahres dürfte in Treuchtlingen die „Straßenausbaubeitragssatzung“, kurz SABS, rangieren. Die Beiträge, die Anwohner für die Sanierung ihrer Straßen zahlen müssen, bewegen die Politik von der Altmühl bis nach München. Andere Städte haben die hoch umstrittene Umlage ausgesetzt oder noch gar nicht eingeführt, in Treuchtlingen gibt es sie dagegen schon seit fast 20 Jahren. Nun formiert sich jedoch Widerstand, angestoßen insbesondere durch die im Oktober vom Stadtrat vergebene Erneuerung der Schwarzfeldstraße. Eine Bürgerinitiative steht in den Startlöchern. Die Kommune will indes an der bisherigen Praxis festhalten – zu klamm ist der Stadtsäckel. © Patrick Shaw

In der Altmühltherme liegt das ehemaligen Wellenbad seit Herbst 2016 tro­cken. Gaststätte und Salzgrotte sind ebenfalls geschlossen, die Sauna ist ausgelagert. Bis in den Sommer kommt die Modernisierung gut voran, doch dann macht die 40 Jahre alte Bausubstanz den Arbeitern einen Strich durch die Rechnung. Die Schäden am Beton sind zu groß. Statt im September fließt im Sportbad nun erst im neuen Jahr wieder Wasser (dann ohne Welle). Die Gesamtkos­ten in Höhe von 15,6 Millionen Euro sollen allerdings nicht steigen.
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Das Sportbad der Altmühltherme wird später fertig

In der Altmühltherme liegt das ehemaligen Wellenbad seit Herbst 2016 tro­cken. Gaststätte und Salzgrotte sind ebenfalls geschlossen, die Sauna ist ausgelagert. Bis in den Sommer kommt die Modernisierung gut voran, doch dann macht die 40 Jahre alte Bausubstanz den Arbeitern einen Strich durch die Rechnung. Die Schäden am Beton sind zu groß. Statt im September fließt im Sportbad nun erst im neuen Jahr wieder Wasser (dann ohne Welle). Die Gesamtkos­ten in Höhe von 15,6 Millionen Euro sollen allerdings nicht steigen. © Benjamin Huck

Im Dezember wird fristgerecht das neue Biogas-Blockheizkraftwerk samt Nahwärmeanschluss der Senefelder-Schule eingeweiht. 2018 startet dann der zweite Bauabschnitt: die Sanierung des Thermalbads.
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Nahwärmenetz an der Altmühltherme

Im Dezember wird fristgerecht das neue Biogas-Blockheizkraftwerk samt Nahwärmeanschluss der Senefelder-Schule eingeweiht. 2018 startet dann der zweite Bauabschnitt: die Sanierung des Thermalbads. © Patrick Shaw

Bis in den Herbst scheint es auch mit dem ersten Bauabschnitt der neuen Senefelder-Schule gut zu laufen. Der Fachraumtrakt steht schon seit Jahresbeginn und wird nun ausgebaut. Das Gesamtprojekt kostet gut 65 Millionen Euro. Ende März besucht Finanzminis­ter Dr. Markus Söder die Baustelle, um den Förderbescheid zu übergeben. Zeitgleich meldet jedoch das Planungsbüro, dass der für die Herbstferien geplante Einzugstermin wegen Problemen beim Spezialtiefbau nicht zu halten sei. Auch der neue Zieltermin Ende Dezember platzt wegen Baumängeln und der Insolvenz der Fassadenbaufirma. Der Zweckverband tauscht die Bauleitung aus, der Neubau kann nun aber erst im Sommer 2018 bezogen werden.
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Baumängel beim Neubau der Senefelder-Schule

Bis in den Herbst scheint es auch mit dem ersten Bauabschnitt der neuen Senefelder-Schule gut zu laufen. Der Fachraumtrakt steht schon seit Jahresbeginn und wird nun ausgebaut. Das Gesamtprojekt kostet gut 65 Millionen Euro. Ende März besucht Finanzminis­ter Dr. Markus Söder die Baustelle, um den Förderbescheid zu übergeben. Zeitgleich meldet jedoch das Planungsbüro, dass der für die Herbstferien geplante Einzugstermin wegen Problemen beim Spezialtiefbau nicht zu halten sei. Auch der neue Zieltermin Ende Dezember platzt wegen Baumängeln und der Insolvenz der Fassadenbaufirma. Der Zweckverband tauscht die Bauleitung aus, der Neubau kann nun aber erst im Sommer 2018 bezogen werden. © Benjamin Huck

Im Juli beginnt der Bau des neuen Seniorenzentrums des Roten Kreuzes in der Nürnberger Straße gegenüber der Altmühltherme. Im Zuge der Schließung des städtischen Gesundheitszentrums ersetzt es das dortige Alten- und Pflegeheim. 21 Millionen kostet der U-förmige Komplex, der neben 60 stationären Pflegeplätzen auch eine ambulante Tagespflege, knapp 50 barrierefreie Wohnungen in drei „Wohntürmen“, eine Arztpraxis und Gewerbeflächen beherbergen wird. Im Herbst 2018 sollen die ersten Bewohner einziehen. Alle 70 Mitarbeiter des bisherigen Pflegeheims will das Rote Kreuz übernehmen. Wegen der Erschließung gibt es allerdings Streit mit den Anwohnern.
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Das BRK baut ein neues Altenheim an der Altmühltherme

Im Juli beginnt der Bau des neuen Seniorenzentrums des Roten Kreuzes in der Nürnberger Straße gegenüber der Altmühltherme. Im Zuge der Schließung des städtischen Gesundheitszentrums ersetzt es das dortige Alten- und Pflegeheim. 21 Millionen kostet der U-förmige Komplex, der neben 60 stationären Pflegeplätzen auch eine ambulante Tagespflege, knapp 50 barrierefreie Wohnungen in drei „Wohntürmen“, eine Arztpraxis und Gewerbeflächen beherbergen wird. Im Herbst 2018 sollen die ersten Bewohner einziehen. Alle 70 Mitarbeiter des bisherigen Pflegeheims will das Rote Kreuz übernehmen. Wegen der Erschließung gibt es allerdings Streit mit den Anwohnern. © Rudi Beringer/Limes Luftbild

Im Juni unterzeichnet die Stadt außerdem die Verträge zur Übergabe des Stadtkrankenhauses an die Bezirkskliniken Mittelfranken. Diese bauen auf dem Areal bis 2022 eine neue Fachklinik für Psychosomatik mit 140 Betten – doppelt so vielen wie bisher. Das Stadtkrankenhaus schließt spätestens Ende Mai 2019. Seine 110 Mitarbeiter sollen bei anderen Einrichtungen unterkommen. Die Akutgeriatrie und die geriatrische Reha ziehen nach Gunzenhausen um. Der Abschied vom eigenen Gesundheitszentrum soll den Treuchtlinger Haushalt um jährlich rund 1,2 Millionen Euro entlasten.
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Stadtkrankenhaus soll spätestens 2019 schließen

Im Juni unterzeichnet die Stadt außerdem die Verträge zur Übergabe des Stadtkrankenhauses an die Bezirkskliniken Mittelfranken. Diese bauen auf dem Areal bis 2022 eine neue Fachklinik für Psychosomatik mit 140 Betten – doppelt so vielen wie bisher. Das Stadtkrankenhaus schließt spätestens Ende Mai 2019. Seine 110 Mitarbeiter sollen bei anderen Einrichtungen unterkommen. Die Akutgeriatrie und die geriatrische Reha ziehen nach Gunzenhausen um. Der Abschied vom eigenen Gesundheitszentrum soll den Treuchtlinger Haushalt um jährlich rund 1,2 Millionen Euro entlasten. © Benjamin Huck

Lange haben Stadt und Bahn verhandelt und geplant – nun tut sich etwas an den maroden Bahnbrücken bei Gundelsheim und Möhren. Im Juni werden die alten Bauten abgebrochen, Ende September die neuen Betonteile eingehoben. Die Verkehrsfreigabe ist für Mai 2018 geplant. Ärger gibt es im Stadtrat wegen der Vergabe per „dringlicher Anordnung“ durch den Bürgermeister. Die Kosten für beide Brücken liegen bei über 2,8 Millionen Euro – fast ein Fünftel mehr als erwartet. Die Stadt zahlt rund 100.000 Euro mehr.
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Neue Bahnbrücken bei Möhren und Gundelsheim

Lange haben Stadt und Bahn verhandelt und geplant – nun tut sich etwas an den maroden Bahnbrücken bei Gundelsheim und Möhren. Im Juni werden die alten Bauten abgebrochen, Ende September die neuen Betonteile eingehoben. Die Verkehrsfreigabe ist für Mai 2018 geplant. Ärger gibt es im Stadtrat wegen der Vergabe per „dringlicher Anordnung“ durch den Bürgermeister. Die Kosten für beide Brücken liegen bei über 2,8 Millionen Euro – fast ein Fünftel mehr als erwartet. Die Stadt zahlt rund 100.000 Euro mehr. © Andreas Dollinger

Für den bisherigen „Hocher-Kiosk“ im Treuchtlinger Bahnhof findet sich ab August mit der Unternehmensgruppe Dr. Eckert aus Stuttgart ein neuer Betreiber, der den Laden nach einem zweimonatigen Umbau-Intermezzo als DB Service-Store weiterführt. Ab Oktober gibt es dort dann auch die Fahrkarten. Mehr Nachrichten aus der Eisenbahnerstadt Treuchtlingen gibt es hier.
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Service-Store am Treuchtlinger Bahnhof

Für den bisherigen „Hocher-Kiosk“ im Treuchtlinger Bahnhof findet sich ab August mit der Unternehmensgruppe Dr. Eckert aus Stuttgart ein neuer Betreiber, der den Laden nach einem zweimonatigen Umbau-Intermezzo als DB Service-Store weiterführt. Ab Oktober gibt es dort dann auch die Fahrkarten. Mehr Nachrichten aus der Eisenbahnerstadt Treuchtlingen gibt es hier. © Viola Bernlocher

Ein Gigant wächst ab Ende März über der Altmühlstadt heran. Das neue Logistikzentrum der Firma Altmühltaler Mineralbrunnen ist rund 200 Meter lang, über 100 Meter breit und 41 Meter hoch – ein Koloss, dessen Dimensionen zuvor auf dem Papier wohl für viele kaum zu erahnen waren. Das Hochregallager für mehr als 25.000 Euro-Paletten überragt sogar die Türme von Marien- und Markgrafenkirche. 85.000 Quadratmeter Fläche hat die Stadt dafür an der Heusteige bereitgestellt. Bereits zwei Wochen nach Baubeginn gibt es rund 20.000 Tonnen Erdaushub zu verschenken. Im Herbst 2018 sollen hier die ersten Lastwagen abgefertigt werden.
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Das neue Altmühltaler-Hochregallager an der Heusteige

Ein Gigant wächst ab Ende März über der Altmühlstadt heran. Das neue Logistikzentrum der Firma Altmühltaler Mineralbrunnen ist rund 200 Meter lang, über 100 Meter breit und 41 Meter hoch – ein Koloss, dessen Dimensionen zuvor auf dem Papier wohl für viele kaum zu erahnen waren. Das Hochregallager für mehr als 25.000 Euro-Paletten überragt sogar die Türme von Marien- und Markgrafenkirche. 85.000 Quadratmeter Fläche hat die Stadt dafür an der Heusteige bereitgestellt. Bereits zwei Wochen nach Baubeginn gibt es rund 20.000 Tonnen Erdaushub zu verschenken. Im Herbst 2018 sollen hier die ersten Lastwagen abgefertigt werden. © Limes-Luftbild

Mit 35 Millionen Euro ist das Projekt die größte Investition in der Firmengeschichte am Altmühltaler-Hauptsitz. Und es könnte noch weitergehen: Mit dem neuen Lager rückt auch der lang erhoffte Umzug der Mineralwasserproduktion vom jetzigen Standort am Schloss an den Stadtrand in greifbare Nähe. So ist das neue Mammut-Lager für viele Treuchtlinger in Sachen Stadtbild und Verkehrsbelastung letztlich das kleinere Übel. Allerdings müssen für den Komplettumzug die Bedingungen stimmen. Da geht es vor allem um längere Wasserrechte und höhere Fördermengen für die beiden 240 Meter tiefen Brunnen, die auch nach einer Auslagerung in der Stadtmitte bleiben und wohl per Fernleitung an die neue Abfüllanlage angeschlossen würden.
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Das neue Altmühltaler-Hochregallager an der Heuteige

Mit 35 Millionen Euro ist das Projekt die größte Investition in der Firmengeschichte am Altmühltaler-Hauptsitz. Und es könnte noch weitergehen: Mit dem neuen Lager rückt auch der lang erhoffte Umzug der Mineralwasserproduktion vom jetzigen Standort am Schloss an den Stadtrand in greifbare Nähe. So ist das neue Mammut-Lager für viele Treuchtlinger in Sachen Stadtbild und Verkehrsbelastung letztlich das kleinere Übel. Allerdings müssen für den Komplettumzug die Bedingungen stimmen. Da geht es vor allem um längere Wasserrechte und höhere Fördermengen für die beiden 240 Meter tiefen Brunnen, die auch nach einer Auslagerung in der Stadtmitte bleiben und wohl per Fernleitung an die neue Abfüllanlage angeschlossen würden. © Patrick Shaw

Was die Jobs angeht, ist indes ein zweites Unternehmen bedeutender für die Altmühlstadt: die Firma Alfmeier, die ebenfalls gerade investiert und in der Industriestraße ein neues, mit seiner schwarzen Fassade sehr auffälliges Verwaltungsgebäude baut. Ihr verhilft die gute Konjunktur zu einem Wachstum im zweistelligen Prozent-Bereich, das der Stadt wiederum gute Aussichten bei der Gewerbesteuer beschert.
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Alfmeier baut neues Verwaltungsgebäude in der Industriestraße

Was die Jobs angeht, ist indes ein zweites Unternehmen bedeutender für die Altmühlstadt: die Firma Alfmeier, die ebenfalls gerade investiert und in der Industriestraße ein neues, mit seiner schwarzen Fassade sehr auffälliges Verwaltungsgebäude baut. Ihr verhilft die gute Konjunktur zu einem Wachstum im zweistelligen Prozent-Bereich, das der Stadt wiederum gute Aussichten bei der Gewerbesteuer beschert. © Patrick Shaw