Landtagswahl in Bayern: Ergebnisse im Stimmkreis Ansbach-Süd
14.10.2018, 22:08 Uhr"Dass ich nicht zufrieden bin, ist völlig klar", kommentiert der CSU-Landtagsabgeordnete Manuel Westphal die ersten Hochrechnungen. Dabei hat er selbst die Stimmung im Wahlkampf als gar nicht so schlecht erlebt, demnach hätte er ein so verheerendes Ergebnis für seine Partei nicht erwartet. Es war nach seinen Aussagen vor allem die Bundespolitik, die die Situation für die Christsozialen so schwierig gemacht habe, so sei er etwa immer wieder auf das Diesel-Problem angesprochen worden, die Menschen seien unzufrieden mit dem in Berlin gefundenen Kompromiss. Das zweistellige Ergebnis für die AfD hat Westphal "leider befürchtet", eine Zusammenarbeit mit der Partei kann sich der Meinheimer aber nicht vorstellen. Die Koalitionsfrage ist für ihn "kompliziert", weder die Grünen ("geringe Schnittmengen") noch die Freien Wähler ("alles andere als begeistert") sind für ihn Wunschkandidaten.
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Ganz anders die Reaktionen bei den Grünen: "Wahnsinn", murmelt Peter Schnell, Vorsitzender der Grünen-Stadtratsfraktion in Gunzenhausen, als der grüne Balken bei der Prognose um Punkt 18 Uhr bis auf 18,5 Prozent hochwandert. Das Ergebnis seiner Partei kommt für ihn einer "politischen Sensation gleich". Der Vorsitzende hätte nie zu träumen gewagt, dass die Ökopartei in Bayern einmal ein solches Ergebnis einfährt. Das sei ein Vertrauensvorschuss der Wähler, "den wir jetzt einlösen müssen". Die "Watschn" für die CSU sei "erfreulich", der Absturz der SPD schlicht "traurig" und das zweistellige Abschneiden der AfD einfach nur "unerfreulich".
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SPD-Spitzenkandidat Harald Dösel muss Schnell wohl oder übel beipflichten. Er spricht von einer "historischen Niederlage für die Bayern-SPD". Den Fehler sucht er allerdings weniger bei der Landespartei, als vielmehr hauptsächlich im "Sommertheater", das in Berlin aufgeführt wurde. Das habe dazu geführt, dass die Sozialdemokratie in Bayern nicht als "glaubwürdige Alternative" dagestanden habe, die Wahl sei "im Bund schiefgegangen". Dort müsse die SPD jetzt, so seine spontane Meinung, "ernsthaft über die Notbremse nachdenken". Es müsse sich "ganz dringend" etwas bei der CSU ändern, explizit denkt er da an Horst Seehofer, der "nicht mehr geht". Wenn das nicht passiere, müsse man über ein Ende nachdenken.
Im Stimmkreis Ansbach Süd sind 30 von 51 Stimmkreisen ausgezählt (Stand: 20.32 Uhr)
Die Ergebnisse der Ersttimmen im Stimmkreis Ansbach Süd - Weißenburg/Gunzenhausen:
CSU: Manuel Westphal 43,51 Prozent
Freie Wähler: Wolfgang Hauber 13,54 Prozent
Grüne: Winfried Kucher 13,70 Prozent
AfD: Siegfried Lang 9,63 Prozent
SPD: Harald Dösel 8,98 Prozent
Linke: Heinz Rettlinger 3,06 Prozent
FDP: Gabriele Bartram 2,78 Prozent
Die Ergebnisse der Zweitstimmen im Stimmkreis Ansbach Süd - Weißenburg/Gunzenhausen:
CSU: 45,35 Prozent
Grüne: 15,11 Prozent
Freie Wähler: 12,42 Prozent
AfD: 9,38 Prozent
SPD: 7,51 Prozent
FDP: 2, 63 Prozent
Die Linke: 2,79 Prozent
Die Wahlbeteiligung im Stimmkreis Ansbach-Süd lag bei 70,71 Prozent.
Eine Übersicht über die Ergebnisse und alle Infos zu den Kandidaten finden Sie hier.
Wie setzt sich der Stimmkreis Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen zusammen?
Zum Stimmkreis gehört der gesamte Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie die Städte Dinkelsbühl, Herrieden, Merkendorf, Ornbau, Wassertrüdingen, Wolframs-Eschenbach und die Gemeinden Arberg, Bechhofen, Burgoberbach, Burk, Dentlein a.Forst, Dürrwangen, Ehingen, Gerolfingen, Langfurth, Mitteleschenbach, Mönchsroth, Röckingen, Unterschwaningen, Weidenbach, Weiltingen, Wieseth, Wilburgstetten und Wittelshofen.
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