Bamberg: Karstadt-Filiale in der Innenstadt bleibt

22.6.2020, 16:23 Uhr
Die Bamberger Karstadt-Filiale bleibt: Das Traditionskaufhaus in der Innenstadt ist von den deutschlandweiten Schließungen nicht betroffen. 

© Benjamin Strüh Die Bamberger Karstadt-Filiale bleibt: Das Traditionskaufhaus in der Innenstadt ist von den deutschlandweiten Schließungen nicht betroffen. 

Die Ankündigung der Schließung von mehr als einem Drittel der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Standorte hatte für Besorgnis gesorgt. Die wochenlangen Ladenschließungen aufgrund der Corona-Pandemie haben den Konzern schwer getroffen und zu enorm hohen Umsatzeinbußen geführt. Für die Warenhaus-Kette ist dieser Schritt der letzte Ausweg, um das Unternehmen zu retten. Nun ist seit Ende vergangener Woche klar: 62 von 172 Filialen bundesweit sollen geschlossen werden, über 5000 von insgesamt 28.000 Mitarbeitern verlieren ihre Arbeitsstelle. Betroffen sind sechs bayerische Filialen, drei in München, eine in Ingolstadt und in Nürnberg trifft es beide dort ansässigen Filialen.

Filialen in Bamberg, Coburg und Bayreuth bleiben

Die Beschäftigten der Karstadt-Filiale in der Bamberger Innenstadt können hingegen erst einmal aufatmen: Ihr Arbeitsplatz bleibt von den Schließungen des Galeria-Kaufhof-Karstadt-Konzerns verschont, das Warenhaus am Grünen Markt bleibt. Neben Bamberg bleiben auch die beiden anderen oberfränkischen Filialen in Bayreuth und Coburg bestehen. Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke ist froh über diese Entscheidung und betont die wichtige Funktion Karstadts für die Domstadt: "Karstadt nimmt in Bamberg seit Jahrzehnten eine zentrale Schlüsselposition ein und trägt so entscheidend zur Attraktivität der Innenstadt bei. Das Bamberger Warenhaus besitzt für unsere Bürgerinnen und Bürger eine starke Magnetfunktion und ist zugleich Arbeitgeber für mehrere hundert Beschäftigte", so Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke.

Einzig verbleibendes Kaufhaus in Bamberg

Und auch die Bezirks-Geschäftsführerin für Oberfranken-West der Gewerkschaft Verdi Doris Stadelmeyer ist erleichtert: "Wir sind natürlich sehr froh über die Entscheidung, dass die Filialen Oberfranken bleiben können. In Bamberg ist Karstadt das einzig verbleibende Kaufhaus, nachdem bereits Honer am Maxplatz im Jahr 2012 geschlossen wurde. Es ist damit wichtige Anlaufstelle mit seinem breiten Angebot über Kleidungsstücke hinaus: Ganz simple Dinge wie beispielsweise kleine Elektrogeräte bekommt man in der Innenstadt kaum mehr an einem anderen Ort". Wirtschaftsreferent Stefan Goller freut sich ebenfalls mit dem Team der Bamberger Karstadt-Filiale: "Ich gratuliere dem Geschäftsführer, Mathias Baluses und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich zu dem positiven Entscheid und wünsche alles Gute für die Zukunft in dieser für den Einzelhandel sehr schwierigen Zeit."

Kaufhaus mit 134-jähriger Geschichte

Das Kaufhaus am Bamberger Grünen Markt hat eine lange Tradition: Vor 134 Jahren erstmals gegründet, überstand es zwei Weltkriege. Noch heute wird es von vielen Bambergern Hertie genannt in Erinnerung an dessen früheren Namen, den es zwischen 1951 und der Übernahme durch Karstadt im Jahr 2000 trug.