Schokolade für Kroatien: Fahrer für Spendentransport gesucht

18.1.2020, 20:49 Uhr
Die letzte Fahrt: Nach über 100 Transporten hat Günter Geier (Mitte) beschlossen, mit den Spendentransporten aufzuhören.

© privat Die letzte Fahrt: Nach über 100 Transporten hat Günter Geier (Mitte) beschlossen, mit den Spendentransporten aufzuhören.

Waschmaschinen, Lebensmittel, Kleidung, ein ganzer Kleinbus und sogar Röntgen- und Ultraschallgeräte: Was Günter Geier auf seinen insgesamt etwa 114 Fahrten vom Bamberger Land in die kroatische Peripherie brachte, passt nicht in einen Sattelschlepper. Mehrmals pro Jahr füllte der "Puppendoktor" ganze Lastwagen mit Spendengütern und chauffierte sie ins ehemalige Jugoslawien. Den Beinamen hat er, weil er jahrelang alte, kaputte Puppen und Teddys reparierte.

Ans Steuer getrieben hatte ihn das Leid zahlreicher Kinder, die auch Jahre nach Kriegsende unter den immer noch instabilen Verhältnissen vor Ort leiden. Auf seinen Reisen passierte Geier zerstückelte Leichen am Wegesrand, bekam überschwängliche Dankesbriefe von den Organisationen vor Ort - und sucht nun einen Nachfolger. Nur für eine Fahrt. Denn eigentlich hat Geier, der Ende Januar 80 wird, den Dienst quittiert.

800 Kilometer mit Plüschtieren und Süßigkeiten im Gepäck

Dann kam allerdings eine große Supermarktkette und spendete vier Paletten Schokolade. "Edeka war einer unserer Sponsoren", erklärt Geier den Zusammenhang. "Ich hatte mit den Fahrten schon abgeschlossen, aber diese große Spende konnte ich einfach nicht ausschlagen." Nun soll die süße Fracht auf die Reise gehen, allerdings nicht mit Geier am Steuer, der gesundheitlich an seine Grenzen kommt, wie er gegenüber den Nordbayerischen Nachrichten erklärte. Deswegen sucht er nun einen Fahrer und außerdem Spender für das anfallende Benzingeld.

"Die Fahrt sollte nach dem 2. Februar sein", schreibt er unserer Redaktion auf Nachfrage, 800 Kilometer sind es bis zum Mutter-Kind-Heim St. Anna in Rijeka an der nördlichen Adria. Übernachtung biete die Schwesternschaft, neben der Schokolade sollen auch Plüschtiere ins Auto passen. Das solle daher "größer als ein VW-Bus" sein, schreibt Geier.

Interessenten können sich unter 0160/4082898 bei Günter Geier melden.

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