Blaualgen sorgen für Badeverbot am Dechsendorfer Weiher

24.6.2016, 17:25 Uhr
Blaualgen sorgen für Badeverbot am Dechsendorfer Weiher

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

"Nein", sagt der Leiter des Sportamts, Ulrich Klement, im Brustton der Überzeugung. Und auch sein Mitarbeiter Christian Lenk, der den Freizeitsee betreut, glaubt noch an die Wirksamkeit des Projekts mit dem Titel "Wiederherstellung des Röttenbachs". Damit ist ein Umlaufgraben gemeint, der belastetes Wasser aus der Röttenbacher Kläranlage um den See herumleiten soll.

Zumindest fließt schon einmal Wasser durch den 1,6 Kilometer langen Graben um den See herum. Aber offenbar noch nicht so viel wie es sein müsste, um den "Dechsi", wie ihn die Bürger liebevoll nennen, sauber zu halten. Denn wenn schon jetzt viel Wasser hindurchströmen würde, könnte die frische Rinne ausgespült werden.

Blaugrüne Krümel

Am vergangenen Sonntag war das Wasser im See noch glasklar gewesen, am Montag tauchten dann aber bereits blau-grüne Krümel auf. Seit Mittwoch treiben die toxischen Schlieren in Ufernähe im Wasser. Es riecht nicht gerade angenehm, vor allem aber können die Blaualgen beim Verschlucken Vergiftungen oder beim Hautkontakt Reizungen hervorrufen. Nachzulesen ist dies auf den neuen Hinweistafeln des Sportamts.

Warnschilder stehen auch wieder an den Stränden des Altmühlsees bei Gunzenhausen. "Es ist nicht so dramatisch, aber wir müssen vorsorglich auf mögliche Gesundheitsrisiken durch die Blaualgen aufmerksam machen", sagt Dr. Stefan Schmitzer von der Gesundheitsbehörde am Landratsamt in Weißenburg. Womöglich ist es der biologische Zyklus der Algen, der gerade jetzt für die starke Vermehrung gesorgt hat.

Am Altmühlsee versucht man seit rund zehn Jahren, die Algenblüte in den Griff zu bekommen. Vor allem Phosphat aus der landwirtschaftlichen Düngung wird für das Wachstum der Cyanobakterien verantwortlich gemacht. Womöglich waren die Stoffe durch den Regen der letzten Wochen vermehrt von den Äckern geschwemmt worden.

Nun hoffen die Verantwortlichen, dass der Blaualgenalarm für beide Seen bald wieder aufgehoben werden kann — zumal gerade bestes Badewetter herrscht. Zum "Dechsi" zog es auch gestern etliche Ausflügler.

Die müssen sich allerdings momentan noch mit einem Sonnenbad begnügen.

Keine Kommentare