Die Region gedenkt der Opfer der Novemberpogrome

9.11.2013, 06:19 Uhr
Dutzende Synagogen wurden in der Reichspogromnacht geschändet und zerstört - so auch in Fürth. Am Samstag erinnern zahlreiche Gedenkfeiern in der Region an die Verbrechen der Nationalsozialisten.

© Archiv Lothar Berthold Dutzende Synagogen wurden in der Reichspogromnacht geschändet und zerstört - so auch in Fürth. Am Samstag erinnern zahlreiche Gedenkfeiern in der Region an die Verbrechen der Nationalsozialisten.

Die Novemberpogrome sollen als Mahnung im Gedächtnis bleiben: Zum Jahrestag der schändlichen Ereignisse werden in vielen Städten und Gemeinden Gedenkfeiern abgehalten. Die zentrale Veranstaltung findet am Samstag in München statt. Unter dem Motto „Jeder Mensch hat einen Namen“ werden dabei die Namen aller 4587 Münchner Juden verlesen, die von den Nazis verfolgt wurden und zu Tode kamen.

In Nürnberg lädt der DGB Mittelfranken am Samstag um 15 Uhr zu einem Zeitzeugengespräch mit Max Mannheimer, jüdischer Überlebender des Holocaust, in das Gewerkschaftshaus am Kornmarkt ein. Die Stadt will am Sonntag um 11 Uhr auf dem Israelitischen Friedhof in Nürnberg einen Kranz niederlegen.



Am Samstag finden weitere Gedenkfeiern um 18 Uhr in Bad Windsheim (Hafenmarkt) und Roth (Marktplatz) statt. Am KZ-Mahnmal in Schupf bei Hersbruck wird um 14 Uhr an die Opfer des Konzentrationslagers erinnert. Der evangelische Kirchenkreis Bayreuth lädt an diesem Tag um 16 Uhr auf den Dorfplatz von Burgpreppach, wo früher eine Synagoge stand. Anschließend hält Regionalbischöfin Dorothea Greiner einen Gottesdienst in der evangelischen Kirche.

Rundgang durch Schnaittach

Zusammen mit dem Jüdischen Museum Franken wird am Samstag bei einem Rundgang in Schnaittach (Nürnberger Land) der jüdischen Bürger gedacht, die in der Pogromnacht misshandelt, vertrieben und später in den Konzentrationslagern der Nazis ermordet wurden. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Rathaus. Einen Eindruck vom jüdischen Leben in Georgensgmünd (Landkreis Roth) vermittelt eine Ausstellung, die am Samstag um 19.30 Uhr in der früheren Synagoge eröffnet wird. Dabei wird das neue Buch „Die Anderen“ von Gerd Berghofer vorgestellt.

In Heidenheim am Hahnenkamm gründen Bürger am Samstag um 19 Uhr (Cafe Hugeburg) die „Internationale Wolf-Heidenheim-Gesellschaft“, die sich mit den Schicksalen von Juden der Gemeinde beschäftigt. Mit Kurzvorträgen wird in Treuchtlingen am Sonntag ab 14.30 Uhr im Stadtschloss an die schrecklichen Ereignisse in den Jahren 1933 und 1938 in der Altmühlstadt erinnert.

Die Würzburger sind am Samstag um 18.30 Uhr zu einer Gedenkfeier am Platz der ehemaligen Synagoge in der Domerschulstraße geladen. In Augsburg wird der Rabbiner Walter Jacob erwartet. Er hatte die von den Nazis Reichskristallnacht genannten Schreckensstunden als Achtjähriger in Augsburg erlebt, wo sein Vater Rabbiner war.

Keine Kommentare