Auszeichnung als Mister Berg 2019: Fabian "freut sich riesig"

22.6.2019, 05:57 Uhr
Fabian Haschke (18) erhielt beim Berg-Voting die meisten Stimmen.

© Nicolas Körner Fabian Haschke (18) erhielt beim Berg-Voting die meisten Stimmen.

Vor allem Fabian Haschke ließ seine 39 Kontrahenten mit 479 Stimmen weit hinter sich.

"Fabian freut sich über den Sieg riesig", berichtet Vater Christian Haschke (56). Um sein Glück zu zeigen und es mit seinen Eltern sowie den drei Brüdern zu teilen, formt der junge Mann mit seinen Händen einen Berg und dessen Spitze, symbolisch für die Bergkirchweih. Sprechen nämlich kann Fabian Haschke kaum: Er hat Trisomie 21, das Down-Syndrom.

Seit einer Leukämie-Erkrankung hat er Probleme beim Laufen, auf die geliebten "Berg"-Besuche mit Karussell und Bratwurst-Brötchen verzichtet er deshalb aber nicht: "Fabian ist eine Kämpfernatur", erzählt sein Vater, "er ist stark und richtig mutig." Kein Wunder, dass er am Pfingstsamstag beim Foto-Shooting von nordbayern.de sofort in Lederhose posiert und sich als Mister Berg-Kandidat zur Verfügung gestellt hat.

"Wir wollten sehen, ob Menschen mit Behinderung bei einem solchen Wettbewerb eine Chance haben", erzählt sein Vater. Dass es dann mit dem Hauptgewinn geklappt hat, erfüllt die Haschkes aus Erlangen mit Stolz. "Fabian ist ein liebevoller und warmherziger Mensch, er versteht alles und hat viele Interessen". Ob Helene-Fischer-Konzert, Kino, Volksfest oder eben Bergkirchweih: Fabian, der die Georg-Zahn-Tagesstätte der Lebenshilfe besucht, ist aufgeweckt und unternehmungslustig. "Wir nehmen ihn überall mit hin", sagt der Vater, "und werden dann oft blöd angeschaut."

Selbst wenn Fabian sich bei der Abstimmung durchgesetzt hat, will Christian Haschke die alltägliche Diskriminierung nicht verschweigen: "Menschen mit Behinderung haben es im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland noch immer schwer". Hier sei alles auf Erfolg und Macht getrimmt; Behörden würden Behinderten oft Steine in den Weg legen. Der Vater kennt Eltern, die Kinder mit Handicap selten mit in die Öffentlichkeit nehmen. "Mein Wunsch ist, dass sich das ändert, niemand muss ein behindertes Kind verstecken."


Nach der Bergkirchweih: Mehr als ein reines Sauf-Event


Miss Berg, Cassandra Freund, sieht das genauso: "Ich finde es toll, dass Fabian Haschke mitgemacht hat und super, dass er gewählt wurde".

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