Coronafälle im Erlanger Wohnstift Rathsberg und in Höchstadter Pflegeheim

19.11.2020, 15:35 Uhr
Coronafälle im Erlanger Wohnstift Rathsberg und in Höchstadter Pflegeheim

© Klaus-Dieter Schreiter

Erlangen hat einen neuen Corona-Hotspot: Denn nun hat auch das Wohnstift Rathsberg die ersten bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie: Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der von einem gemeinnützigen Verein organisierten Einrichtung, Wolfgang Strittmatter, sind derzeit 14 Bewohner und fünf Mitarbeitende mit dem Virus infiziert (Stand: Donnerstag, 19. November). In dem Haus gilt nun bis auf Weiteres ein absolutes Besuchsverbot.

Wohnstift Rathsberg: Keiner in kritischem Zustand 

Die positiv getesteten Bewohner befinden sich zum Teil mit typischen Covid-Symptomen wie Fieber isoliert in ihren Appartements, noch befände sich niemand in kritischem Zustand. "Wir mussten bisher gottseidank noch keinen Todesfall beklagen", betonte Strittmatter. Die positiv getesteten Mitarbeiter seien zu Hause.

Die ersten Fälle seien in der Seniorenresidenz am Freitag, 13. November, mit einem PCR-Test bestätigt worden. Wie viele insgesamt betroffen sind, steht bisher nicht fest. Denn noch stehen weitere Ergebnisse der insgesamt rund 600 durchgeführten Abstriche aus.

Die hausinterne ambulante Pflege testet derzeit alle Mitarbeiter zwei Mal pro Woche, die Bewohner mindestens einmal pro Woche. In der stationären Pflege gebe es keine infizierten Patienten und Mitarbeiter, sagte Strittmatter weiter.

Ansteckungen im privaten Bereich

Die Infektionen, betonte er, passierten nicht im Haus, sondern zu 90 Prozent außerhalb, im privaten Bereich. Das gelte sowohl für die Mitarbeitenden als auch für Bewohner und Bewohnerinnen selbst. "Unsere Bewohner stecken sich bei den Verwandtenbesuchen an, wenn sie von Kindern und Enkeln abgeholt werden, das haben wir nicht im Griff".

Da würden wohl Schutz- und Hygienemaßnahmen ziemlich lax behandelt. Das hätten auch Rückverfolgungen der Infektionsherde ergeben.

Wo bleiben die Schnelltests?

Bis auf Weiteres gilt in der Einrichtung in der Rathsberger Straße ein absolutes Besuchsverbot. Erst, wenn die von der Politik  versprochenen Schnelltests für den Pflege- und Gesundheitsbereich zur Verfügung stehen, könnten Angehörige und Freunde der Bewohner nach einem negativen Schnelltest die Einrichtung wieder betreten. "Wir rennen der Stadt und dem Gesundheitsamt täglich die Tür ein und bekommen nichts", kritisiert er.

Auf Nachfrage bei der Pressestelle der Stadt Erlangen hieß es am 19. November, rund 5000 Schnelltests seien eingetroffen und würden in der nächsten Woche (KW  48) an die Einrichtungen verteilt.

Besuchsverbot in St. Anna bis Ende November

Auch im Seniorenzentrum St. Anna gibt es seit Beginn der Pandemie die ersten Corona-Fälle. Bis Ende November bleibt das Haus der Vitanas Gruppe vorsorglich für Besucher geschlossen.

Laut Pressestelle eines der, nach eigenen Angaben, größten privaten Pflegeheimbetreiber Deutschlands wurden bei zwei Reihentestungen alle Bewohner und Mitarbeiter auf Sars-CoV-2 getestet. Für die positiv getesteten Bewohner sei vorschriftsmäßig ein Quarantänebereich eingerichtet worden.

Wie Leiterin Johanna Auerbeck auf Nachfrage erläuterte, wurden 200 Personen auf das Coronavirus getestet: am 10. November und sechs Tage später.

Bereits bei der ersten Reihe habe es positive Ergebnisse gegeben. Die Pflege und Betreuung der Bewohner des Senioren Centrums St. Anna in Höchstadt sei zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, so die Pressestelle weiter. 

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