Bundestagswahl 2021

Die Erlanger Kandidaten im Wahlcheck - Jürgen Purzner (Piratenpartei)

14.9.2021, 13:17 Uhr
Bundestagswahl (Symbolfoto).   

© Sebastian Gollnow, dpa Bundestagswahl (Symbolfoto).  

Warum sollten die Wählerinnen und Wähler am Wahlsonntag bei Ihnen ihr Kreuz machen?

Weil ich mich dafür einsetze, jetzt die Themen konstruktiv anzupacken, die seit Jahren verdrängt, verschleppt und verzögert werden: Umwelt, Rente, Digitalisierung, Transparenz, Bildung.

Diese Probleme sind nicht kurzfristig zu lösen, auch nicht innerhalb einer Legislaturperiode. Deswegen werden sie gerne vor sich hergeschoben. Aber Prokrastination löst keine Probleme, sondern verstärkt sie.

Was sind Ihre politischen Leib- und Magenthemen? Transparenz

Nur mit Transparenz in Politik und Verwaltung können Entscheidungen getroffen werden, die allen zugute kommen, nicht nur einer Gruppe von einflussreichen Lobbyisten. Dies wirkt sich in allen Bereichen aus, z.B. Umwelt, Soziales, Verkehr, Verteidigung.

Digitalisierung: Hier hat Deutschland einen großen Nachholbedarf:

Jürgen Purzner (Piratenpartei).   

Jürgen Purzner (Piratenpartei).   © privat, NN

Die Netzabdeckung mit Glasfaser und Mobilfunk ist lückenhaft In der öffentlichen Verwaltung sowohl bei Online-Diensten für den Bürger als auch in der internen Verwaltung. in den Schulen sowohl bei der Hardware-Ausstattung als auch im Unterricht. Der Umgang mit digitalen Medien muss in allen Fächern integriert werden, um Medienkompetenz zu vermitteln und das Fachwissen zu erweitern. Welche Themen halten Sie für die derzeit wichtigsten? Umwelt.

Eine intakte Umwelt ist Voraussetzung für das langfristige Überleben der Menschheit. Ich möchte, dass auch noch in 100 und in 1000 Jahren alle Menschen ein gutes Leben führen können.

Transparenz: Alle Bürger sollen sehen können, welche Entscheidungen getroffen werden und wer darauf Einfluss hat. Damit zeigen die Politiker dem Wähler, dass sie ihn ernst nehmen.

Was bedeutet Politik im Allgemein für Sie?

Politik bedeutet für mich als zukünftiger Mandatsträger das Land so zu gestalten, dass möglichst viele Menschen möglichst gut leben können; jetzt und in 100 Jahren. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, Alter, Hautfarbe, Religion und was auch immer Menschen eingefallen ist, um andere zu diskriminieren.

Stichwort Vertrauen: Würden Sie von sich selbst ein Auto kaufen?

Ja. Ich bin schlecht im Lügen und ich würde mich schlecht fühlen, wenn ich jemand bei einem Handel übervorteilt hätte.

Was sind Sie für ein Mensch? Beschreiben Sie sich selbst.

Ich halte mich für eher introvertiert und harmoniebedürftig. Ich fühle mich wohl, wenn es den Menschen in meiner Umgebung gut geht. Wenn ich mich einmal über einen anderen Menschen aufrege, denke ich mir nachher, dass die Aufregung weder mir noch dem Anderen geholfen hat. Und nehme mir vor, mich beim nächsten Mal nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen zu lassen.

Können Sie auch verlieren oder müssen Sie immer gewinnen?

Sowohl beim Spielen als auch im realen Leben bin ich ein guter Verlierer. Wenn ich verliere, gönne ich dem Sieger die Freude und lerne aus der Niederlage.

Am liebsten habe ich kooperative Spiele, wo man gemeinsam entweder gewinnt oder verliert. Das verhindert Effizienzverluste wie in kompetitiven Situationen, wo man lieber eigene kleinere Verluste in Kauf nimmt als dem anderen einen größeren Gewinn zu gönnen.

Die Spaltung der Gesellschaft schreitet in rasendem Tempo voran. Sind Sie Spalter oder Brückenbauer?

In einer pluralistischen Gesellschaft sind unterschiedliche Meinungen nicht nur respektiert, sondern sogar erwünscht. Im Idealfall können alle Menschen glücklich und zufrieden leben. Das funktioniert aber nicht, wenn einige der Meinung sind, besser als andere zu sein und diese diskriminieren.

Ich werde mich dafür einsetzen, alle Bürger von den Vorteilen eines friedlichen Zusammenlebens mit allen Menschen zu überzeugen.

Haben Sie eine Vision von diesem Land und wenn ja: welche? Oder sind Sie der Meinung, wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen?

Ich habe die Vision, dass in dieser Welt alle Menschen und zukünftigen Generationen in Ruhe und zufrieden leben können. Da die Bundesregierung nur begrenzten Einfluss auf den Rest der Welt hat, müssen wir uns auf Deutschland konzentrieren. Anderen Ländern möchte ich soweit wie möglich helfen.

Aber trotz meiner Vision werde ich auf dem Boden der Realität bleiben. Wenn man nur die Vision im Blick hat, ohne die Realität zu beachten, kann man viel Schaden anrichten. Wenn man gar keine Vision hat, kann man nichts verbessern.

Von wem möchten Sie selbst regiert werden? Von sich selbst?

Bei einigen Ministern denke ich mir, das könnte ich aber besser. Da mir bewusst ist, dass ich nicht allwissend bin, möchte ich nicht alleine entscheiden müssen.

Aber in einem Team mitarbeiten und Entscheidungen treffen, traue ich mir zu. Ich hoffe, dann einen positiven Einfluss auf die Zukunft dieses Landes nehmen zu können (und damit auch meine eigene Zukunft).

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