Bundestagswahl 2021

Die Erlanger Kandidaten im Wahlcheck - Torsten Weber (Die Basis)

18.9.2021, 12:46 Uhr
Bundestagswahl (Symbolbild).   

© Sebastian Gollnow, dpa Bundestagswahl (Symbolbild).  

Warum sollten die Wählerinnen und Wähler am Wahlsonntag bei Ihnen ihr Kreuz machen?

Weil es eine basisdemokratische Entscheidung unserer Mitglieder war mich zu nominieren. Die Bürger wählen einen Kandidaten, der sich dafür einsetzt, dass Bürgerbeteiligung ein demokratisches Grundrecht ist. Noch nie hat es sich so einfach regiert wie jetzt, die Menschen geben seit 17 Monaten die Selbstverantwortung ab und lassen es zu, dass Grundrechte für jeden so massiv eingeschränkt werden wie nie zuvor. Abgeordnete müssen als parlamentarische Vertreter den basisdemokratischen Willen des Volkes in Gesetze umsetzen. Basisdemokratie ist der Weg, damit nicht wieder über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird.

Was sind Ihre politischen Leib- und Magenthemen?

Ich brenne für die Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und meine Kollegen und Kolleginnen. Ich möchte eine faire Bezahlung für alle Pflegenden erreichen. Schwer im Magen liegt mir die Instrumentalisierung von Pflegekräften in der Krise, beeindruckt vom Klatschen am Balkon lassen wir es zu, dass der Pflegenotstand wieder in Vergessenheit gerät. Seit Jahren empören sich Ärzte über Überstunden, die Einführung des DRG-Systems und daraus resultierende Entlassungen, lassen sich aber von Verbänden, Chefärzten und der Pharmaindustrie instrumentalisieren.

Welche Themen halten Sie für die derzeit wichtigsten?

Lockdown, Panik- und Spaltungspolitik beenden! Kein indirekter oder direkter Impfzwang. Impfen muss immer eine freie Entscheidung, basierend auf einer objektiven Aufklärung und dann einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung sein. In der Resolution Nr. 2361 der Parlamentarischen Versammlung des Europarates zum Impfen heißt es in Punkt 7.3.2: „Die Versammlung fordert die Mitgliedstaaten der EU nachdringlich auf, sicherzustellen, dass niemand diskriminiert wird, weil er nicht geimpft wurde, wegen Gesundheitsrisiken oder weil er nicht geimpft werden will.“ Die Ministerpräsidentenkonferenz hat sich am 10. August 2021 darüber hinweggesetzt.

Torsten Weber.

Torsten Weber. © privat, NN

Was bedeutet Politik im Allgemeinen für Sie?

Politik bedeutet für mich Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Ich möchte, dass Politik nicht als Machtbesitz von wenigen über viele definiert wird. Es wird Zeit, alle Menschen nun endlich in die Politik mit einzubeziehen und in einen stetigen Dialog mit der Bevölkerung einzutreten. Der Bürger soll aktiv dazu beitragen, ihm sollen die Möglichkeiten zur Entscheidungsfindung über Willensbildung und Vertrauen ermöglicht werden. Volksentscheide etwa müssen dem Souverän jederzeit zur Verfügung stehen, Transparenz in Gesetzentwürfen vorhanden sein.

Stichwort Vertrauen: Würden Sie von sich selbst ein Auto kaufen?

Na sicher! Wenn ich herausgefunden habe wie das geht. Ich fürchte aber die Zulassungsstelle hat dafür kein passendes Formular.

Was sind Sie für ein Mensch? Beschreiben Sie sich selbst?

Ich bin ein humorvoller, sozialer und empathischer Mensch. Ein guter Zuhörer und Vermittler. Die Würde und das ganzheitliche Wohlbefinden meiner Mitmenschen ist mir wichtig. Jeder Mensch verdient Wertschätzung.

Können Sie auch verlieren oder müssen Sie immer gewinnen?

Verlieren gehört für mich zum Erfahrungsprozess und ist wichtig, um zu lernen und Strategien zu entwickeln. Ich muss nicht gewinnen, eine Auseinandersetzung mit Themen und der Austausch im Miteinander ist für mich wertvoller als der Gedanke, dass ich jemanden überholt habe. Erfolge genieße ich natürlich und freue mich dann auf die nächsten Herausforderungen. Im Übrigen sind viel öfter als man denkt Einigungsprozesse ohne Gewinner und Verlierer möglich.

Die Spaltung der Gesellschaft schreitet in rasendem Tempo voran. Sind Sie Spalter oder Brückenbauer?

Ich bin Pflegefachkraft und Vater von zwei Kindern. Im beruflichen Umfeld geht es mir immer darum Gefühle und Sorgen zu erkennen. Lösungsorientiert bringe ich Menschen zusammen oder gehe auf Bedürfnisse des Einzelnen ein. Mit meiner Mitgliedschaft in Die Basis möchte ich dazu beitragen spaltende Konzepte aufzulösen. Die Gewaltenteilung soll tatsächlich gelebt werden. Informationen müssen stets vielfältig, in vollem Umfang transparent sowie barrierefrei für alle zugänglich sein. Meinungsvielfalt, Austausch und die Weisheit der vielen findet bei mir in Augenhöhe statt, also: Brückenbauer trifft hier eindeutig zu.

Haben Sie eine Vision von diesem Land und wenn ja: welche? Oder sind Sie der Meinung, wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen?

Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz spiegeln meine Haltung wider und führen zu meiner Vision für unser Land: ich wünsche mir eine politisch interessierte Gesellschaft, stets miteinander im Dialog, kritisch und lösungsorientiert. Ich wünsche mir, dass es viele regionale wie auch bundesweite Volksabstimmungen gibt. Ich wünsche mir ein würdevolles Altern für jeden, Versorgungsstrukturen vor Ort, die bei Pflegebedürftigkeit eine ambulante Versorgung zu Hause bis zum Lebensende gewährleistet. Ich wünsche mir, dass die kommenden Generationen in Freiheit und selbstbestimmt aufwachsen und leben können.

Von wem möchten Sie selbst regiert werden? Von sich selbst?

Ich möchte, dass das Volk regiert! Dass dessen Willen in die Parlamente getragen wird und somit die Gesetzgebung mit Zustimmung vom Souverän einhergeht.

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