"Ein Schildbürgerstreich": Erlanger Arzt spricht über Coronatests

7.7.2020, 12:06 Uhr
Hausärzte sollen fortan Bürger auf Corona testen.

© imago images/Bildwerk Hausärzte sollen fortan Bürger auf Corona testen.

Herr Dr. Eggenwirth, das Corona-Testzentrum am Westbad wird abgebaut, gleichzeitig sagt die Regierung in München jedem einen Coronatest zu. Bleibt mal wieder alles an den Hausärzten hängen?

Das ist natürlich ein klassischer Schildbürgerstreich: neue Leistungen offensiv anbieten, die Kapazitäten aber gleichzeitig massiv reduzieren.

Tatsächlich bleibt der damit verbundene Aufwand fast gänzlich an den Hausarztpraxen hängen. Das in einer Situation, in der wir durch die Corona-Regeln weiterhin deutlich reduzierte Wartezimmerkapazitäten haben und gleichzeitig die vielen chronisch Kranken, die in den letzten Monaten in der Betreuung zu kurz kamen und jetzt, in der etwas entspannteren Phase, wieder mehr Aufmerksamkeit brauchen. Glücklicherweise gehen die Erlanger Bürger besonnen mit diesem neuen Angebot um und kommen bisher nicht in Scharen in die Praxen.

Wie sieht der Alltag eines Hausarztes in Coronazeiten aus?

Unser Alltag war und ist vor allem geprägt durch fast täglich neue Vorschriften und Regelungen, die es umzusetzen gilt. Teilweise kamen noch Anweisungen am späten Sonntagabend, die dann ab Montag befolgt werden sollten. Oder eben jetzt die Vorgabe der Regierung am Dienstag, die am Mittwoch umgesetzt sein soll, dass sich jeder testen lassen kann. Das ist ein extrem hoher Aufwand an Praxisorganisation und Kommunikation.

 

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