Erlangen: Busse fahren wohl normal

5.10.2020, 14:55 Uhr
Erlangen: Busse fahren wohl normal

© Bernd Böhner

Die kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und die Gewerkschaften treffen sich vom 23. bis 25. Oktober zur dritten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst. "Bis dahin kann es noch zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen", sagt Roland Hornauer, Verdi-Vorsitzender des Ortsvereins Erlangen im Bezirk Mittelfranken, auf Anfrage der Erlanger Nachrichten.

Allerdings nicht in dieser Woche. Das bestätigt auch Gewerkschaftssekretär Hans-Christian Kleefeld, Ansprechpartner für die Beschäftigten der Stadt Erlangen, der Städte und Gemeinden des Landkreises ERH, der Berufsfeuerwehren, sowie des Kommunalunternehmens Verkehrsüberwachung. "Es wird nicht gestreikt werden", so Hornauer, schiebt aber hinterher: "nach heutigem Stand."

Mindestens 150 Euro mehr

Das heißt aus Sicht der Bürger: Städtische Einrichtungen sind zu den herkömmlichen Zeiten erreichbar, der Busverkehr läuft normal. Zweites ist nicht nur von Verdi abhängig, sondern auch von der Nahverkehrsgewerkschaft NahVG, bei der einige Fahrer der Erlanger Stadtwerke (ESTW) Mitglied sind. "Bis einschließlich Dienstag wird es keine Maßnahmen geben", sagt Gerhard Martin, stellvertretender Vorsitzender der NahVG. Für die Zeit danach – also ab Mittwoch – könne er noch keine Auskunft geben.

Die Gewerkschaften hatten angesichts der momentanen Tarifverhandlungen am Dienstag vergangener Woche zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Busse konnten daher nur in eingeschränktem Umfang fahren. Die 13 städtischen Linien verkehrten im Stundentakt. Die Gewerkschaften fordern für den öffentlichen Dienst eine Erhöhung der Entgelte um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro, bei zwölf Monaten Laufzeit. Die Vergütung der Auszubildenden soll um 100 Euro angehoben, die Altersteilzeitregelungen sollen optimiert und die Arbeitszeit in den neuen Bundesländern an jene in den alten Bundesländern angeglichen werden.

Letztes Mittel Kita-Schließungen

Verdi-Funktionär Hornauer hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt, dass ganztägige Warnstreiks die Erlanger Stadtwerke und das Klinikum treffen könnten. Die Einbeziehung von Kindertagesstätten und damit verbundene Schließungen seien laut Verdi-Funktionär Kleefeld "das letzte Mittel, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben".

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