Erlangen: Chemikum wird zum Politikum

25.1.2016, 12:00 Uhr
Erlangen: Chemikum wird zum Politikum

© Giulia Iannicelli

 Die Liste der Fragen ist lang, die die Grünen-Abgeordnete Verena Osgyan (Wahlkreis: Mittelfranken) nun an die Staatsregierung stellt. So will die 44-Jährige, die unter anderem Mitglied des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst ist, genau wissen, auf welcher Kostenschätzung der ursprüngliche Rahmen des Chemikums basierte und wie sich die Kosten seit Juli 2015 entwickelt haben.

Bereits im vergangenen Sommer hatte sich Osgyan beim Bayerischen Innen- und Bauministerium nach dem Projekt der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) auf dem Erlanger Südgelände erkundigt.

Damals, so die Antwort auf das Schreiben, waren die Behörden von einem „sukzessiven Bezug“ ab etwa Oktober 2015 ausgegangen. Der Termin aber wurde nun auf einen unbestimmten Tag verschoben. Zudem müssen beim Innenministerium zusätzliche Mittel für den Bau beantragt werden.

Unsere jüngste Berichterstattung über Kostenexplosionen und zeitlichen Verzögerungen nahm die Landtagsabgeordnete jetzt zum Anlass für eine Schriftliche Anfrage an die Staatsregierung. In dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, bittet Osgyan zudem um Auskunft darüber, welche Auswirkungen die Verzögerungen „aktuell und in naher Zukunft“ auf Lehre, Forschung und die Studierenden haben.

Darüber hinaus möchte die Landtagsabgeordnete wissen, ob die Staatsregierung bereits juristische Schritte gegen das Architekturbüro geprüft und „wenn, ja“, zu welchem Ergebnis sie gekommen ist.

Dass das Innenministerium rechtliche Schritte gegen das verantwortliche Ingenieurbüro plant, hatte ein Sprecher kürzlich gegenüber den Erlanger Nachrichten mitgeteilt.

Auch der Bund der Steuerzahler Bayern will sich auf eine Nachfrage unserer Zeitung nun näher mit der Dauerbaustelle befassen.

Verwandte Themen


0 Kommentare