Erlangen: Coronafall am Altenheim

19.9.2020, 06:00 Uhr
"Unser Schutz- und Hygienekonzept hat voll gegriffen, keiner hat sich mit dem Virus infiziert"

© dpa/ Monika Skolimowska "Unser Schutz- und Hygienekonzept hat voll gegriffen, keiner hat sich mit dem Virus infiziert"

"Unser Schutz- und Hygienekonzept hat voll gegriffen, keiner hat sich mit dem Virus infiziert", sagte Markus Beck, der Geschäftsführende Vorstand des Caritasverbandes. Ohnehin sei das Risiko einer Ansteckung nicht besonders groß gewesen, denn die betroffene Mitarbeiterin hatte am Dienstag vergangener Woche (8. September) dem Schichtplan entsprechend zum letzten Mal Dienst in dem Pflege- und Seniorenheim. Am darauf folgenden Donnerstag, also schon während ihrer freien Tage, wurde die Beschäftigte nach Angaben des Caritas-Chefs auf Sars-CoV-2 hin überprüft. Das positive Ergebnis des Staatlichen Gesundheitsamtes lag bereits am Freitagabend vor. Seitdem befindet sie sich in Quarantäne.

Als Kontaktperson 1 identifiziert

Die Frau selbst sei als besonders enge Kontaktperson (also Kontaktperson 1) einer infizierten Person identifiziert worden und daraufhin von der zuständigen Behörde angerufen worden.

"Wir haben natürlich sofort alle Bewohner, die länger als 15 Minuten in der Pflege engen Kontakt zu ihr hatten, testen lassen", erläutert Beck. Dabei habe es sich um elf Frauen und Männer auf der Pflegestation gehandelt (es gibt auch eine Abteilung Betreutes Wohnen). Fünf Kolleginnen und Kollegen, die mit der Betroffenen (die in der Stationsleitung tätig ist), Kontakt hatten, befinden sich seit Freitagabend in häuslicher Quarantäne. Auch ihre Tests fielen negativ aus; zur Arbeit zurück dürfen sie aber frühestens am nächsten Dienstag (22. September).

Beschäftigte fingen Ausfall auf

Die Caritas-Mitarbeitenden mussten und müssen den Ausfall der sechs bzw. mit der infizierten Person sieben Kollegen ausgleichen. "Da haben die Beschäftigten wieder viel geleistet", sagt Beck, "so wie in den vergangenen Monaten eben auch."

Vorrang aber habe immer die Gesundheit der Bewohner: "Unsere Gruppe ist durch ihr Alter besonders gefährdet", weiß Beck. Eine Covid-19-Erkrankung könne bei ihnen einen schlimmeren Verlauf nehmen. Daher gelten in der Einrichtung trotz Lockerungen nach wie vor besondere Maßnahmen, wie etwa eine begrenzte Zahl von Besuchern, die nur in besonderer Kleidung ihre Angehörigen treffen können.

"Das Virus war nie bei uns im Haus und ist es auch immer noch nicht", betont Beck, "darüber sind wir froh".

Ohne Symptome

Die Mitarbeiterin selbst habe keine Symptome, man stehe mit ihr und den weiteren in Quarantäne befindlichen Kollegen in telefonischem Kontakt, sagt Beck.

Corona-Ausbrüche in Seniorenheimen sorgten in den vergangenen Monaten immer wieder für Aufsehen. So hatten sich etwa im Mai im BRK-Heim Etzelskirchen zahlreiche Personen mit dem Virus infiziert.

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