Erlangen: Impfzentren werden gesucht

18.11.2020, 18:30 Uhr
Erlangen: Impfzentren werden gesucht

© Foto: Laci Perenyi/imago

"Es wird eine gewisse Priorisierung geben, zuerst diejenigen zu impfen, die besonders gefährdet sind", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml. Denn auch wenn die Entwicklung eines Impfstoffes gelingen sollte, stünden nicht gleich die nötigen Mengen für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung. Deshalb sollten zuerst ältere oder chronisch kranke Menschen sowie Bewohner von Alten-, Pflege- und Behindertenheimen an die Reihe kommen.

Auch medizinisches und pflegerisches Personal, Berufsgruppen aus der kritischen Infrastruktur wie Polizisten, Feuerwehrleute und Lehrkräfte sowie Menschen mit hohem Infektionsrisiko etwa aufgrund beengter Wohnverhältnisse sollen sich vorrangig impfen lassen können.

"Freiwillige Impfungen"

"Um das noch einmal ganz deutlich zu sagen: Es geht um eine freiwillige Impfung", betonten Huml und auch Ministerpräsident Markus Söder. Um die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen schnell impfen zu können, sollen auch mobile Teams gebildet werden, die etwa in Alters- und Pflegeheime gehen oder kranke Menschen besuchen, die nicht ausreichend mobil sind. "Gleichzeitig soll es aber auch lokale Impfzentren geben, ähnlich wie es jetzt die lokalen Testzentren gibt", erläuterte Huml.

Auch für Lagerung und Transport des Impfstoffes werde ein Logistikkonzept erarbeitet. Für die Umsetzung des Impfkonzepts stellt die bayerische Staatsregierung zunächst rund 100 Millionen Euro zur Verfügung.

Koordinierungsgruppe gegründet

"In Erlangen können wir derzeit noch nicht sagen, wo die Testzentren entstehen werden und mit welchen Institutionen wir hier zusammenarbeiten", sagt Christofer Zwanzig, Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage der Erlanger Nachrichten. Ähnliches gilt für den Landkreis. Auch hier, so Pressesprecherin Stephanie Mack auf Nachfrage, befinde man sich gerade in der Koordination. Um alle Fragen zu klären, hat die Stadt – wie in der Vergangenheit auch schon, etwa bei der Einrichtung der Corona-Teststrecken – eine Koordinierungsgruppe ins Leben gerufen.

Für diese werden gerade Personen quer durch alle Verwaltungsbereiche gesucht. Diese sollen auch "geeignete Räumlichkeiten" heraussuchen, so Zwanzig. Wie groß die Impfdosen sein werden, die Erlangen erhält, kann Zwanzig noch nicht sagen. Fakt ist aber: Die Zeit drängt, "bis Mitte Dezember", so Christofer Zwanzig, "müssen die Vorarbeiten fertiggestellt sein". Denn ein Impfstoff kann laut Schreiben der Staatsregierung bereits Mitte Dezember zugelassen werden.

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