Erlanger Uniklinik sieht Weihnachtslockerungen "mit großer Sorge"

16.12.2020, 18:00 Uhr
Noch ist die Lage am Erlanger Klinikum "angespannt, aber sie lässt sich steuern".

© Harald Sippel Noch ist die Lage am Erlanger Klinikum "angespannt, aber sie lässt sich steuern".

Natürlich beschäftigen die weiter massiv steigenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie nicht nur die Gesellschaft, sondern insbesondere die Kliniken. So auch das Uniklinikum Erlangen, bei dem, so Pressesprecher Johannes Eissing auf Nachfrage unseres Hauses, "die Lage angespannt ist, aber wir können sie derzeit noch steuern".

Aktuell werden in Erlangen 93 Covid-19 Patienten stationär behandelt, davon 24 auf einer Intensivstation. Am Vortag waren es noch 87 stationär und 23 auf Intensivstationen, was wiederum die Dynamik dieser Pandemie deutlich macht.

Mehr Arbeit, weniger Personal

"In der Gesamtbevölkerung gibt es ein diffuses Infektionsgeschehen mit hohen Fallzahlen. Alle Mitarbeiter der Kliniken sind letztlich als Teil der Gesamtbevölkerung ein Teil dieses Geschehens", sagt Eissing. "Das bedeutet, dass wir einerseits zunehmend Covid-19-Patienten im Uni-Klinikum aufnehmen müssen, andererseits aber zunehmend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Uni-Klinikum aufgrund von Infektionen oder Quarantäne-Regelungen ausfallen."

Kurzum: Die Arbeit nimmt täglich deutlich zu, gleichzeitig aber sind weniger Kräfte vorhanden, um sie zu bewerkstelligen. Kliniken setzen in der Regel dann darauf, Bereiche, in denen weniger Patientenaufkommen herrscht, vorsichtig herunterzufahren, um Kapazitäten an anderer Stelle, wo erhöhtes Aufkommen herrscht, einzusetzen.

Das führt dazu, dass – wie in der Vergangenheit bereits in vielen Kliniken geschehen – nicht zwingend notwendige Operationen verschoben werden, um die Situationen vor Ort, vor allem also die Pflege, zu entlasten. Das auch deshalb, weil die Lage weiter schwer vorhersehbar bleibt: "Vor diesem Hintergrund sehen wir alle mit großer Sorge den Weihnachtslockerungen entgegen", sagt auch Eissing. "Wir können nur an die Bevölkerung appellieren, direkte soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und vor allem auch über die Feiertage die AHA(+L)-Regeln zu befolgen."

AHA plus L

Also: Abstand halten, wo immer möglich, von mindestens 1,5 Metern. Hygiene: Husten und Nießen nur mit Abstand in die Armbeuge, unbedingt dabei von Personen wegdrehen und regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife waschen, Augen, Nase und Mund nach Möglichkeit nicht berühren. Alltagsmasken: In der Öffentlichkeit muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Lüften: Alle 20 Minuten die Fenster öffnen und gut durchlüften!

Keine Kommentare