"Extinction Rebellion" blockieren Siemens-Eingang in Erlangen

16.1.2020, 09:56 Uhr
Zehn bis 15 Aktivisten klebten sich am Donnerstag an die Scheiben der Firma Siemens in Erlangen.

© Klaus-Dieter Schreiter Zehn bis 15 Aktivisten klebten sich am Donnerstag an die Scheiben der Firma Siemens in Erlangen.

Die Mitarbeiter bei Siemens in Erlangen staunten am Donnerstagmorgen nicht schlecht, als sie auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz plötzlich zehn bis 15 Menschen vorfanden, die sich an die Scheiben des Eingangsbereichs des Gebäudes geklebt hatten.

Es war eine Protestaktion von Umwelt-Aktivisten, die der Bewegung "Extinction Rebellion" angehören. Die jungen Menschen verhielten sich jedoch friedlich und störten auch den Arbeitsablauf vor Ort nicht. Sie wollten lediglich mit den Mitarbeitern reden und dabei über die Entscheidung des Konzerns sprechen, weiter für ein Kohlebergwerk in Australien zuzuliefern.

Mitarbeiter "schimpften"

Die Polizei war zwar vor Ort, schritt aber auf Wunsch des Unternehmens nicht ein. Der Konzern wollte die Lage selbst klären, versorgte die Aktivisten sogar mit Kaffee und Getränken. Die Aktivisten hatten das Okay für die Aktion erhalten, unter der Bedingung, dass sie dann auch wieder von selbst das Gelände verlassen würden.

Viele Mitarbeiter ließen sich auf Gespräche mit den festgeklebten Leuten ein, zeigten Interesse für das Thema und die Aktion. Andere hätten "geschimpft", gaben die Demonstranten danach an.


Absage an Kaeser: Neubauer will Siemens-Posten nicht


"Extinction Rebellion" postete im Kurznachrichtendienst Twitter Fotos. Auf ihnen sind Menschen zu sehen, deren Hände auf einer Glastür aufliegen. Auf einem großen Briefumschlag, der hinter einem der Aktivisten steht, heißt es: "Vorsicht, festgeklebt". Die jungen Menschen hatten selbst Lösungsmittel dabei, um sich von der Scheibe zu befreien. Die Aktion dauerte von 7 bis 9.30 Uhr.

Siemens-Chef Joe Kaeser hatte am Sonntag mitgeteilt, dass der Konzern an einer Zulieferung für ein Kohlebergwerk in Australien ungeachtet der Proteste von Umwelt- und Klimaschützern festhält. Dies löste Proteste aus. In Australien wüten seit vielen Monaten schreckliche Buschfeuer.

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