Flüchtlinge: Baiersdorf kritisiert das Ausländeramt

22.2.2019, 06:00 Uhr
Flüchtlinge: Baiersdorf kritisiert das Ausländeramt

© Foto: Hand in Hand

Seit der Gründung des Vereins mit der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 hat Hand in Hand laut Frank zirka 50 Geflüchtete vor allem aus Äthiopien und dem Irak betreut. Davon seien fünf Äthiopier und vier Iraker anerkannt worden. Inzwischen habe ein Äthiopier seine Familie nachholen können. Er stehe im 3. Lehrjahr der Ausbildung zum Mechatroniker, habe auf Anhieb den Führerschein bestanden und lebe mit seiner Familie in einer kleinen Wohnung in Baiersdorf.

Derzeit werden noch 27 junge Männer von Hand in Hand betreut, die in der Unterkunft in der Industriestraße leben. Die Migranten befinden sich in laufenden Verfahren, ihr Antrag auf Asyl sei abgelehnt worden, sie hätten samt und sonders Widerspruch eingelegt. Zehn Oromos aus Äthiopien befinden sich in Ausbildung, so Frank, drei hätten eine Festanstellung.

Zwei hätten feste Arbeitsverträge, wenn ihnen das Ausländeramt die Arbeit erlauben würde. Doch dieses versteife sich im Landkreis Erlangen-Höchstadt darauf, dass die Asylsuchenden Ausweispapiere benötigen, um eine Arbeitserlaubnis zu bekommen.

Carmen Wurm betonte, dass in den Städten Erlangen und Fürth zurzeit die Erfüllung von vier der fünf Kriterien für eine Arbeitserlaubnis genügten. Eins der Kriterien sei der Identitätsnachweis. Wer sich aber auch nur ein wenig mit dem Volk der Oromos befasst habe, der wisse, dass diese noch nie Ausweispapiere besessen haben.

Doris Frank und Carmen Wurm baten Bürgermeister Andreas Galster, sich beim Ausländeramt weiter dafür stark zu machen, dass die Oromos eine Arbeitserlaubnis erhalten. Zudem baten sie den gesamten Stadtrat um Mithilfe bei der Suche nach Wohnungen und nach gemeinnützigen Arbeitsplätzen für die Geflüchteten.

Unter dem Applaus der Stadträte und der Bürger im Saal bedankte sich der Bürgermeister bei den beiden Frauen: "Es ist unglaublich, was Sie von Hand in Hand für die Integration leisten."

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