"Hupfla" in Erlangen: Architektenbund fordert neuen Wettbewerb

22.6.2020, 12:10 Uhr

© Harald Sippel

Angesichts des veränderten Umgangs mit dem Kopfbau der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt (HuPfla) in Erlangen begrüßt der Bund Deutscher Architekten (BDA) die Planung einer Gedenkstätte und die Anregung des Wissenschaftsrates zur Ansiedlung eines Forschungsstandortes für Zeitgeschichte der Medizin. Zugleich fordert  der BDA aber dazu auf, den Bestand der HuPfla komplett zu erhalten und für das Gebäude und das gesamte Areal "durch einen neuen Wettbewerb die architektonisch und städtebaulich beste Lösung zu suchen".

Damit solle dem künftigen Gedenk- und Lernort mit Forschungsstandort der nötige Raum, der nötige bauliche Raumabschluss und die nötige Zukunftsperspektive gesichert werden, heißt es in einer Pressemitteilung des BDA Kreisverbands Nürnberg, Mittelfranken, Oberfranken.

"Ein solcher Wettbewerb erfordert zwar ein kurzes Innehalten und Nachdenken, aber nur so kann mit der baulichen Substanz der HuPfla ein würdiger, überregional wirksamer Gedenk- und Forschungsstandort geschaffen werden und das schwierige, aber auch chancenreiche Areal als Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft authentisch wirken und damit Strahlkraft entfachen."

Der BDA mahnt den Respekt vor dem Bestand an. Geplant sei aktuell, nur den Mittelrisalit mit je drei angrenzenden Fensterachsen der Seitenflügel zu erhalten. Dieser verbleibende Torso sei ohne baulichen Abschluss und könne als würdiger Gedenkort nicht überzeugen, so die Architekten. Eine baulich abgeschlossene Anlage erfordere mindestens den zusätzlichen Erhalt der beiden gesamten Seitenflügel mit ihren anschließenden Seitenrisaliten.

Hier gibt es alles zum Thema "Hupfla"

Nachdem ein 2009 ausgelobter Architektenwettbewerb nach aktuellem Stand überholt ist, wäre aus Sicht des BDA die Auslobung eines neuen Wettbewerbs auf Basis dieser neuen Rahmenbedingungen für Städtebau, Hochbau und Freiraum konsequent - mit einem Freiraumkonzept und einer ganzheitlichen Konzeption im Umgang mit der Bausubstanz. "Ein vollständiger Erhalt des Kopfbaus würde auch der Verantwortung des Freistaats gerecht, vorbildlich und nachhaltig mit historischer Bausubstanz umzugehen und böte den zukünftigen Nutzungen auch einen ganz besonderen Mehrwert aufgrund der Geschichte des Gebäudes."

2 Kommentare