Stadt Erlangen greift fürs E-Werk kräftig in die Tasche

10.11.2017, 15:00 Uhr
Stadt Erlangen greift fürs E-Werk kräftig in die Tasche

© Harald Sippel

"Dieses Haus hat einen hohen Stellenwert für die Soziokultur und trägt viel zur Attraktivität der Stadt sowie für die Infrastruktur der Innenstadt bei." Barbara Pfister kommt für die SPD-Fraktion regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über das Kulturzentrum an der Fuchsenwiese spricht.

Dabei geht es um zusätzliche Haushaltsmittel, die ansonsten bei Stadträten regelmäßig für Schweißausbrüche sorgen. Immerhin: Ab kommendem Jahr soll der Zuschuss der Stadt für das E-Werk von 691.200 Euro um 303.000 Euro auf 994 200 Euro angehoben werden.

Dass es eine deutliche Erhöhung des Zuschusses geben wird, hatte sich — wie bereits mehrfach berichtet — abgezeichnet. Vor allem die Gehaltsstruktur innerhalb der GmbH hatte für Zündstoff gesorgt. Mit dem erhöhten Zuschuss soll nun eine Steigerung des Lohnniveaus von bisher 82 auf 85 Prozent des Tarifvertrags öffentlicher Dienst erreicht und tarifkonforme Nachtzuschläge ermöglicht werden. Zudem wird eine Stärkung der soziokulturellen Angebote eingefordert.

Außerdem heißt es in der Vorlage: "Darüber hinaus wäre dies ein Ausgleich für die Folgen der Einschränkungen der Besucherzahl während des Neubaus des Schalthauses der ESTW. Bis voraussichtlich Sommer 2018 entfällt der nördliche Notausgang aus dem Saal. Infolge dessen müssen die Besucherzahlen bei Gesamt-Haus-Veranstaltungen um 360 Besucher auf 1924 verringert werden. Dies betrifft voraussichtlich rund 12 Groß-Veranstaltungen und führt nach den Schätzungen des E-Werks zu Einnahmeverlusten in Höhe von 50.000 bis 60.000 Euro."

Trotz Anerkennung für die Arbeit des E-Werks konnte sich die CSU nicht mit der Vorlage anfreunden. "Wir sind gerne bereit, den Betrag für Anhebung der Löhne mitzutragen, mehr aber nicht", stellte Fraktions-Sprecherin Gabriele Kopper klar. Jürgen Zeus von der FDP tadelte die "schwammigen Zahlen und Angaben" und fordert in Zukunft einen jährlichen Rechenschaftsbericht des E-Werks von den Stadträten.

Den Fördervertrag zwischen Stadt und E-Werk nannte er "wachsweich". Die SPD lobte hingegen die "erkennbaren Bemühungen des E-Werks gegen das Defizit" und bedauert zugleich, dass beim Zuschuss "nicht noch mehr geht." Immerhin sei durch die Zustimmung der Mehrheit für den Antrag nun aber ein erster Schritt zur Planungssicherheit für die kommenden Jahre getan.

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