Studenten demonstrieren in Erlangen gegen Hochschulreform

21.12.2020, 06:00 Uhr
Studenten demonstrieren in Erlangen gegen Hochschulreform

© Klaus-Dieter Schreiter

"Aus unserer Sicht ist die bayerische Hochschulreform kein Neuaufbruch, sondern ein Sargnagel für das Universitäts- und Wissenschaftssystem, wie wir es heute kennen", meinte ein Redner am Samstag bei der Kundgebung am Langemarckplatz, zu der die Studi-Gruppe der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aufgerufen hatte. Die Novellierung solle "im Eilverfahren durchgedrückt" werden.

Zwar sei das Hochschulsystem "an der einen oder anderen Stelle" reformbedürftig, jedoch habe es sich im Kern über viele Jahrzehnte bewährt. Es habe einen verlässlichen Rahmen für die qualitativ sehr gute und auch kritische Wissenschaft geboten.

Nach dem neuen Hochschulgesetz sollen Staatliche Hochschulen in Wettbewerb zueinander treten und unternehmerisch handeln. Auch ein "Transfer in die Wirtschaft" soll verpflichtend werden. Die Studierenden in der GEW sehen dadurch die studentische Mitbestimmung und Studiengänge, die nicht unmittelbar der Wirtschaft dienen, in Gefahr.

"Einmaliger Systemwandel"

Außerdem befürchten sie niedrigere Löhne und schlechtere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten an den Hochschulen. Für den Großteil der Studierenden erwarten sie schlechtere Studienbedingungen, für die sie dann auch noch Gebühren bezahlen müssen.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler bezeichnet die Reform hingegen als einen "deutschlandweit einmaligen Systemwandel". Ziel seien eine Verschlankung und Deregulierung und größtmögliche Freiheit für die Hochschulen.

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