Heilpraktikerin aus dem Nürnberger Land

Ermittler: Mutmaßliche Rechtsterroristin hatte Kontakt zu NSU-Umfeld

17.6.2021, 15:14 Uhr
Den Ermittlern zufolge verschickte die Rechtsextremistin "Grußkarten" mit zum Teil scharfer Munition an Kommunalpolitiker. 

© dpa Den Ermittlern zufolge verschickte die Rechtsextremistin "Grußkarten" mit zum Teil scharfer Munition an Kommunalpolitiker. 

Im Prozess gegen eine mutmaßliche Rechtsterroristin aus dem Nürnberger Land haben weitere Zeugen von Kontakten der Frau in die rechte Szene und in das Umfeld der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund ( NSU) berichtet.

So seien sowohl briefliche als auch persönliche Kontakte der 55-jährigen Heilpraktikerin Susanne G. zu den verurteilten NSU-Unterstützern Ralf Wohlleben und André E. nachzuweisen, sagte ein Kriminalpolizist vor dem Oberlandesgericht München aus.

Das gehe unter anderem aus Fotos, Einträgen in einem Notizbuch der Angeklagten und im Handy und aus Daten hervor, die in einem Auto-Navigationsgerät gespeichert waren.

Engagiert bei "Der III. Weg"

Aufnahmen einer als Zeugin geladenen Fotojournalistin zeigten zudem, dass sich die Mittfünfzigerin in Kleidung mit Parteilogo bei Demonstrationen der neonazistischen Partei „Der III. Weg“ als Ordnerin engagierte.

Auf den Fotos steht sie auch in unmittelbarer Nähe zum Parteivorsitzenden Klaus Armstroff – er wird nun als Zeuge erwartet.

Der Heilpraktikerin aus dem Nürnberger Land wird vorgeworfen, Grußkarten mit Todesdrohungen und Munition an Lokalpolitiker und einen Moscheeverein verschickt zu haben. Sowohl der betroffene Bürgermeister Frank Pitterlein aus Schnaittach als auch der Landrat des Landkreises Nürnberger Land, Armin Kroder, treten als Nebenkläger im Prozess auf und haben bereits ausgesagt.

Danach soll sie untergetaucht sein mit dem Ziel, Anschläge zu begehen. Die Anklage lautet unter anderem auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

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