Faber Castell zieht Logistikzentrum aus Stein ab

3.5.2013, 07:00 Uhr
Faber Castell verlegt sein Logistikzentrum von Stein nach Frauenaurach.

© dpa Faber Castell verlegt sein Logistikzentrum von Stein nach Frauenaurach.

„Wir wollten und mussten unsere Kapazitäten erhöhen“, sagt Christiane Regler, PR-Referentin von Faber Castell. In Stein sei es „einfach recht eng“ gewesen, wenn Lkw wenden mussten.

Außerdem besitze man keine explizite Lagerhalle. „Die Ware lagerte in einem Gebäude des denkmalgeschützten über 100 Jahre alten Gebäudes. Es war nicht ebenerdig und somit eine echte Herausforderung“, berichtet Regler. Aus diesem Grund habe sich das Unternehmen Anfang des vergangenen Jahres nach einem neuen Ort für das Logistikzentrum umgesehen.

5000 zusätzliche Palettenplätze

Fündig wurde man in Frauenaurach, auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände am Kanal. Dieses hatte die Spedition Geis schon vor einiger Zeit zum Logistikort ausgebaut. Nun bezog Faber Castell in diesem Januar eine 14.000 Quadratmeter große Lagerhalle — statt den bisher 8000 Palettenplätzen finden hier 13.000 Stück ihren Platz.

„Der Mietvertrag mit der Spedition Geis läuft über zehn Jahre und wenn wir expandieren möchten, können wir eine Nebenhalle dazu mieten“, sagt Regler. Am alten Standort waren insgesamt 844 Mitarbeiter beschäftigt. Dem Unternehmen zufolge wurden von den Versandmitarbeitern 55 Personen für die neuen Gegebenheiten geschult. „Es gab keine betriebsbedingten Kündigungen. Das Leasingpersonal wurde reduziert“, sagt die PR-Referentin. Die genaue Zahl kann sie jedoch nicht beziffern. In dem Hochregallager kurven Stapler umher, sämtliche logistische Abläufe werden per SAP gesteuert.

Damit dem Logistikzentrum nicht die Waren ausgehen, verkehrt nun zweimal am Tag ein Shuttle zwischen Stein und Frauenaurach. Für die Zukunft ist geplant, dass auch die Produkte der Eberhard Faber Vertrieb GmbH über das Logistikzentrum in Frauenaurach verschickt werden.

Der Oberste Bürgermeister der Stadt Stein bewertet den Umzug relativ neutral: Er geht davon aus, dass das Geld wieder in die Produktion gesteckt werde und so dem Standort diene. Der 1. Vorsitzende der Steiner Bürger-Gemeinschaft, Dieter Holzapfel, hofft, dass der Umzug der Logistik nach Frauenaurach nicht zulasten der Stadt Stein geht: „Es wäre ein Unglück, wenn wir Schaden erleiden würden. Ich hoffe deshalb, dass die Arbeitsplätze für unsere Bewohner erhalten bleiben.“

Viel gelassener sieht es hingegen der Fürther Landrat Matthias Dießl (CSU). Er könne den Wegzug aus dem verwinkelten Gebäude verstehen und hofft auf weniger Verkehr sowie neue Arbeitsplätze: „Die Fläche liegt ja nicht brach. Faber Castell erklärte, den Verwaltungs- sowie den Kosmetikbereich ausweiten zu wollen.“

Und auch am neuen Logistik-Standort freut man sich: „Faber Castell ist vom Namen her ein Zugewinn für uns. Auch das Renommee tut uns gut“, meint Stephan Bergler, Vorsitzender des Ortsvereins Frauenaurach, der Bürgervertretung vor Ort.

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