Fahrbares Büro oder Sportler-Stammtisch: So könnte bald das Bahnfahren aussehen
24.5.2019, 11:12 UhrEs ist kurz vor Abfahrt. Der Zug der Südostbayerbahn wartet im Bahnhof auf die letzten Reisenden. Immer wieder öffnen sich die Türen, um noch Reisende aufzunehmen, offenbaren einen neuen, modern gestalteten Einstiegsbereich. Displays geben Auskunft über die Strecke, für die Beleuchtung gibt es ein neues Konzept. Weiter geht es durch die aneinandergereihten Abteile. Die Wahl des Sitzbereichs fällt schwer – soll man auf den neuen Eckbänken Platz nehmen? Oder mit den Kindern doch eher im Familienbereich mit Kinderwagen-Abstellplatz sitzen?
Vielleicht muss ja auch noch etwas für die Arbeit vorbereitet werden. Kein Problem, auch Büros mit Trennwänden könnten Züge der Deutschen Bahn bald bieten. Als besonderes Highlight preist der Konzern einen möglichen Stammtisch an, einen geplanten Public-Viewing-Bereich, bei dem die Fahrgäste auf einem großen Bildschirm Sport- und Nachrichtenübertragungen sehen können.
"Gemeinsam mit dem Kunden getestet"
Diese und weitere Themenbereiche sollen so oder zumindest ähnlich schon bald in erste Regionalzüge eingebaut werden. Die Deutsche Bahn und Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, haben am Donnerstag auf dem Greentech Festival in Berlin einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Darin werden im sogenannten "Ideenzug" neue Konzepte zur Gestaltung von zukünftigen Bahnabteilen festgehalten. Unterzeichnet wurde der Vertrag von Thomas Prechtl, Geschäftsführer der BEG, Christoph Kraller und Andreas Schilling, dem Vorstandsbeauftragten des Marketingbereichs der DB Regio.
Schilling berichtete, die geplanten Änderungen seien "gemeinsam mit den Kunden realisierte und getestete Ideen für innovative Raumkonzepte und digitale Serviceangebote für den Regionalverkehr". Bis 2020 sollen neun neue Themenwelten in einem Doppelstockwagen der Südostbayernbahn übernommen werden. Die Module sollen vorerst auf die Bedürfnisse der Fahrgäste vielfrequentierter Strecken ausgelegt werden. Die Konzepterstellung erfolgt demnach bis zum Sommer 2019.
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