Zu wenig Auslastung

Flaute geht weiter: Erste Impfzentren in der Region schließen

14.7.2021, 15:36 Uhr
Die ersten Impfzentren in Bayern schließen ihre Pforten.

© Daniel Karmann, dpa Die ersten Impfzentren in Bayern schließen ihre Pforten.

Die Impfzentren waren ein zentraler Baustein der Impfstrategie hierzulande, mittlerweile verschiebt sich der Fokus; die Pegnitzer Einrichtung bei der Sana Klinik wird dicht gemacht.

Nach 151 Arbeitstagen mit insgesamt 18.000 Impfterminen sind dort jetzt nur noch zirka 1700 Zweit- sowie 100 Erstimpfungen geplant.

Am 15. August soll das Licht ganz ausgehen, erklärt die Pressesprecherin des Landratsamtes Bayreuth, Karen Görner-Gütling.

"Bis dahin bleibt das Pegnitzer Impfzentrum noch tageweise geöffnet, unter anderem voraussichtlich insgesamt neun Tage im August", so Görner-Gütling. Der Mietvertrag mit dem Inhaber sei zum 30. September gekündigt worden.

Rückbau ab Mitte August

Ab Mitte August solle das Impfzentrum rückgebaut werden. "Etwaige Nach-/Drittimpfungen – sofern zentral erforderlich – werden dann gegebenenfalls im Impfzentrum in Bayreuth abgewickelt", skizziert die Pressesprecherin.

Von August an werden im Impfzentrum Pegnitz noch zwei Betriebskoordinatoren sowie vier Verwaltungskräfte vor Ort sein, so Görner-Gütling. Zur Hochzeit seien es drei Betriebskoordinatoren sowie 13 Verwaltungskräfte im Zweischicht-Betrieb gewesen.

Verkürzte Schichten

Auch im Impfzentrum in Röthenbach an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land sollen die Schichten nach Angaben einer Mitarbeiterin offenbar kurzfristig verkürzt oder beziehungsweise die Einrichtung tageweise geschlossen werden, wenn es keine Anmeldungen über das zentrale bayerische Impfportal gibt.

Ähnliche Überlegungen gibt es auch bei den Impfzentren in der Stadt Erlangen und im Kreis Erlangen-Höchstadt. "Die Zukunft der Impfzentren und deren Aufgaben und Zuschnitte werden auf Landes- und Bundesebene intensiv diskutiert", heißt es von dort.

"Wir gehen derzeit davon aus, dass das Impfzentrum in der Sedanstraße und die Außenstellen bis in den September hinein erhalten bleiben, auch wenn es immer wieder Schließtage geben wird. Es stehen aber auch noch intensivere Wochen mit einigen Tausend Zweitimpfungen an."

Zwei komplette Schließungen

In den Landkreisen Kitzingen und Aichach-Friedberg sind bereits je ein Impfzentrum geschlossen worden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte zuvor von einer gewissen Impfmüdigkeit in Bayern gesprochen. Der Kampf um Impfstoff sei dem Kampf um Impflinge gewichen, sagte er.

So sind etwa auch rund 15.300 Dosen des Corona-Impfstoffs Astrazeneca in Bayern akut vom Verfall bedroht. Die Haltbarkeit laufe Ende Juli ab, sagte Klaus Holetschek.

Bayern habe aus diesem Grund dem Bund bereits Vorschläge gemacht, wie der Impfstoff dort eingesetzt werden könne, "wo er Akzeptanz findet".

Ein Sprecher des Ministeriums sagte, es gebe Berichte auch aus anderen Landkreisen über beabsichtigte Schließungen von Impfzentren.

Impfen "to go"

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärte zuletzt, es solle auch ein Impfen "to go" geben, etwa in Schwimmbädern und bei Vereinen oder "am oder im Wirtshaus".

Auch mit Fast-Food-Ketten werde über die Etablierung von Impfangeboten gesprochen. Verkaufsoffene Sonntage, Markttage, Supermärkte und Malls sollten in die Überlegungen mit einbezogen werden, auch Arbeitsämter oder Jobcenter seien Möglichkeiten, so Söder.

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