Flussbäder: Besonderes Schwimmerlebnis für den Urlaub daheim

14.8.2020, 05:54 Uhr
Flussbäder: Besonderes Schwimmerlebnis für den Urlaub daheim

© Arno Stoffels, ARC

Im ersten Moment ist von der Strömung nichts zu spüren. Direkt an den Eingangsstufen und neben dem Holzsteg entwickelt die Regnitz noch keine Kraft. Doch dann, ein paar Meter weiter draußen, packt der Fluss an. Nicht reißend, sondern mit sanfter Stärke.

Laubbäume und Wasserschloss

Wer Sport machen will, stemmt sich ihr entgegen und merkt das nach wenigen Minuten zwischen den Schulterblättern und in den Armen. Aber der eigentliche Reiz besteht darin, sich immer wieder aufs Neue gemächlich Richtung Bamberg treiben zu lassen. Links und rechts stehen die hohen Laubbäume des Luisenhains, etwas entfernt ist das prächtige Wasserschloss Villa Concordia zu sehen.

144 Meter später wartet dann der Ausstieg, der zurück auf das Areal des Bamberger Hainbads mit seiner erhabenen Ruhe führt und den man auch aus Sicherheitsgründen besser nicht verpassen sollte. Seit 1935 gehen die Bamberger hier baden und so mancher Alteingessessene verbringt seit Jahrzehnten seine Sommertage in diesem kleinen Paradies. Die 126 alten Holzkabinen im Hainbad werden praktisch alle direkt vererbt, wer auf die überquellende Warteliste zählt, muss sich sehr lange gedulden.

Aber auch ohne so einen Besitz sind ein paar Stunden auf den eher kleinen Liegewiesen oder auf den warmen Planken vorne am Wasser wie ein Kurzurlaub – wegen der Corona-Krise können Eintrittskarten nur im Voraus über das Internet gebucht werden.

Hier treffen sich alle Generationen, liegen Senioren neben Familien mit Kindern und Studenten. Nichts ist laut oder hektisch und am Kiosk bekommt man die Pommes noch so wie vor ein paar Jahrzehnten serviert: In einer weißen Papiertüte mit einer dieser kleinen, bunten Plastikgabel darin.

Am Ende wartet dann ein Drehkreuz, das die Besucher mit lauten "Plongs" auf den Schotterweg durch den Stadtpark verabschiedet. Wer dann noch nicht nach Hause mag, geht ein paar Schritte weiter ins Bootshaus mit seinem wunderschönen Biergarten am Fluss.

Aber nicht nur hier kann man die Begrenztheit eines Beckens gegen ein natürliches Gewässer tauschen. In vielen bayerischen Flüssen lässt es sich wunderbar baden, zum Beispiel in der Wörnitz. Auch das gleichnamige Wörnitzstrandbad in Dinkelsbühl blickt auf eine lange Tradition zurück.

Treten und Springen in der Wörnitz

Von der Liegewiese aus ist die Kulisse der historischen Altstadt zu sehen. Für Kinder gibt es seit 2010 zwei beheizte Becken aus Edelstahl und wer mag, kann sich hier auch ein Tretboot ausleihen und zu einer Spritztour entlang der Stadtmauer aufbrechen. Zum Badespaß gehört eine Rutsche in die Wörnitz genauso wie ein "Aqua-Trampolin", das auf dem Fluss schwimmt. Derzeit ist der Einlass auf 200 Besucher begrenzt, eine Möglichkeit vorab zu reservieren gibt es nicht.

Das Flussbad Lichtenfels kostet nicht einmal Eintritt. Hier gibt es eine große Liegefläche, große Bäume spenden Schatten und für Kinder gibt es eine kleine Bucht, wo sie im Sand buddeln und spielen können. Auch in der Oberpfalz gibt es noch einige Alternativen zum Freibad.

Etwa das Flussbad Etterzhausen an der gemächlich fließenden Naab, wo es neben einer großzügigen Liegefläche auch ein Volleyballfeld gibt. Ebenfalls im Landkreis beziehungsweise nahe der Stadt Regensburg liegen am Regen die Flussbäder Pielmühle, Valentinsbad und Ramspau.

Verwandte Themen


1 Kommentar