Einstimmiges Ja zum "Bier-Erlebnis-Keller" im Rathaus Forchheim

12.2.2021, 12:00 Uhr
Wasser, Hopfen, Hefe, Malz: Forchheim hat eine lange Biertradition und -kultur. Im künftigen "Bier-Erlebnis-Keller" soll sie auch geschmacklich vermittelt werden.

© Frank Rumpenhorst/dpa Wasser, Hopfen, Hefe, Malz: Forchheim hat eine lange Biertradition und -kultur. Im künftigen "Bier-Erlebnis-Keller" soll sie auch geschmacklich vermittelt werden.

Wie mehrfach berichtet, ist der lange, schmale Gewölberaum unter dem Magistratsbau als Trinkhalle im Gespräch, in der (vor allem Touristen) die Forchheimer Bierbrautradition vermittelt werden soll. Doch zeigten sich die Räte damals wegen der engen Verhältnisse und dem Raumklima skeptisch und verlangten eine Kosten-Nutzen-Analyse. 

Diese lieferte jetzt der zuständige Architekt Stephan Fabi den Mitgliedern des Rathaussanierungs-Ausschusses. Fabis wesentliches Ergebnis: etwas unter 200.000 Euro würde sich die Stadt sparen, wenn sie auf die Trinkhalle verzichtet. „Das entspricht knapp 0,8 Prozent der Gesamtbaukosten der Rathaussanierung“, so Fabi. Den Löwenanteil (rund 95.000 Euro) nimmt dabei die Lüftungsanlage ein. 

Ausgelegt sei der Raum mit Blick auf Belüftung und Brandschutz für maximal 25 Personen, die sich dort 30 Minuten lang aufhalten können. Das seien aber, wie Fabi betonte, „normative, bauphysikalische Werte“. Mit anderen Worten: Auch 26 Personen würden nach 31 Minuten nicht kollabieren. 

Zudem räumte der Architekt mit der Annahme der Stadträte auf, die vorgesehene (Schank-)Theke im Zentrum solle aus unschönem, dafür feuchtigkeitsunempfindlichen Beton bestehen. „Wir planen hier eine Theke aus Edelstahl“, so Fabi. 

Schließlich ergriff Nico Cieslar das Wort, der als Chef der Tourist-Info (die sich künftig direkt über der Trinkstube befinden soll) das Konzept entwickelt hatte und dem neben städtischer Brau-Geschichte auf Infotafeln und Bierverkostungen sogar eine Mikro-Brauanlage im Gewölbe vorschwebte. Er relativierte nun das Bild eines dunklen, feuchten Kellers. „Wir haben dort unten Paletten mit Papier, Büchern und Broschüren gelagert. Sie waren am Ende zwar staubig, aber in keinster Weise feucht.“ Das Problem sei also mit der Renovierung durchaus in den Griff zu kriegen.

Auch bat Cieslar, sich vom Begriff „Bierothek“ zu trennen – handele es sich doch um eine eingetragene Marke für ein Bamberger Unternehmen, das deutschlandweit Filialen betreibt. Besser seien beispielsweise „Bier-Erlebnismuseum“, „Bier-Erlebniskeller“ oder „Historische Trinkstube“ – „wir werden dann schon noch einen passenden Namen finden“.
Die Bierverkostung wäre laut Cieslar das „On-Top-Angebot“, weil es „derzeit in Forchheim nicht möglich ist, die Biere aller vier Brauereien auf neutralem Boden zu verkosten“ – wofür der Tourist-Info-Leiter einige Lacher erhielt.

Durch die Bank waren die Ausschuss-Mitglieder am Ende überzeugt: Bei überschaubaren Kosten, so die einhellige Meinung, sei die Trinkstube nicht nur aus touristischer Sicht lohnenswert, sondern eine generelle Aufwertung für das Rathaus und die Stadt. Das Ja zur Weiterplanung war entsprechend einstimmig.

PHILIPP ROTHENBACHER

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