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Erstimpfung oder Auffrischung: Alle Informationen zu aktuellen Aktionen im Impfzentrum Forchheim

24.11.2021, 13:01 Uhr
Am Montag hat sich Landrat Hermann Ulm  seine Booster-Impfung abgeholt. 

© Anestis Aslanidis Am Montag hat sich Landrat Hermann Ulm  seine Booster-Impfung abgeholt. 

Es heißt, das Impfzentrum wird wieder hoch gefahren. Was bedeutet das?

"Das Problem ist, dass wir unsere Kapazitäten zwischenzeitlich um 75 Prozent reduzieren mussten", erklärt Sebastian Weiß, Leiter des Forchheimer Impfzentrums. Das heißt in erster Linie, dass Personal abgebaut wurde. "Daher können wir jetzt nicht einfach zur alten Stärke zurück, sondern werden ein bisschen brauchen, um neues Personal einzustellen und einzuarbeiten", sagt er. Dabei ist er guter Dinge, dass das Forchheimer Impfzentrum dies bis Anfang Dezember schafft. "Es erleichtert unsere Planung, dass im Landratsamt nun entschieden wurde, den Betrieb im Impfzentrum bis zum 31. März 2022 zu verlängern", so Weiß.

Seit September wurde hauptsächlich auf Impfbusse gesetzt. Bleibt es dabei?

"Ja", sagt Sebastian Weiß und erläutert den Hintergrund: "Die Impfbusse sollten im Sommer und Frühherbst auf möglichst einfachem Weg Erst- und Zweitimpfungen zu denjenigen bringen, die noch nicht geimpft waren." Das habe im Rahmen der Möglichkeiten auch geklappt. "Wir konnten so immer wieder Menschen zur Erstimpfung bringen."

Dennoch blieben die Zahlen im niedrigen Bereich. Seit die Auffrischungsimpfung angeboten wird, hat sich das Bild an den Impfbussen komplett gewandelt: Die Leute stehen Schlange. "Unsere Kapazitäten im Impfbus sind mit rund 20 Impfungen pro Stunde relativ gering", erklärt Weiß. Daher soll es zeitnah vor allem im Impfzentrum neue Aktionen geben. Zugleich aber werden die Impfbusse weiterhin zu den üblichen Zeiten montags, dienstags und donnerstags in die Gemeinden fahren und den Menschen vor Ort ein Angebot zur Erst-, Zweit oder Drittimpfung bieten. Für 2022 soll neu entschieden werden, ob das beibehalten wird oder der Impfbus effizienter eingesetzt werden kann.

Und welche Aktionen sind im Impfzentrum nun geplant?

In dieser Woche wird das Impfzentrum zusätzlich zu den derzeitigen Öffnungszeiten erstmals wieder am Sonntag, 28. November, von 9 bis 12 Uhr für eine Sonderimpfaktion ohne Termin öffnen. Außerdem sind spezielle Impftage für die Auffrischungsimpfungen von Über-60-Jährigen in Planung. Diese finden am Freitag, 3. Dezember, von 9 bis 12 Uhr, am Samstag, 4. Dezember, von 14 bis 18 Uhr sowie zu den gleichen Öffnungszeiten am darauffolgenden Freitag und Samstag, 10. und 11. Dezember, statt. Für diese Bevölkerungsgruppe sind außerdem im Landratsamt derzeit Briefe in Vorbereitung, in denen die Seniorinnen und Senioren zu diesen Impftagen eingeladen werden. Insgesamt sollen somit die rund 19.000 Menschen über 60 Jahre informiert werden. Ab dem 17. Dezember werde das Impfzentrum dann mittwochs, freitags und samstags ganztägig für alle Impfwilligen geöffnet sein.

Die Schlangen sind auch am Impfzentrum derzeit sehr lang. Wie ist der Ablauf?

Die Mitarbeitenden des Imfpzentrums haben den Ablauf angepasst, um auf den Andrang zu reagieren. "Sobald wir öffnen, können wir sofort 120 Personen einlassen, die dann zumindest nicht in der Kälte auf der Straße warten müssen", erklärt Sebastian Weiß. Dazu sei die ehemalige Impfstraße am Eingang Don-Bosco-Straße zum Wartebereich umfunktioniert worden. Parallel dazu erhalten die Wartenden mit ihrer Wartenummer einen QR-Code, der über das Handy die Wartezeit anzeigt. Somit ist es möglich, noch einmal nach Hause zu gehen und dort zu warten und wieder zu kommen, wenn nur noch wenige Wartende vor einem sind.

Warum setzt man nicht wieder auf Terminvergabe?

"Das ist geplant", sagt der Leiter des Impfzentrums. Ab dem 17. Dezember seien wieder Termine über das Impfportal BayImco möglich. Wessen Account in der Zwischenzeit automatisch gelöscht wurde, der könne sich einfach neu registrieren, erklärt Sebastian Weiß. Er weist darauf hin, dass Termine bis zum Jahresende allerdings bereits vergeben sind. "Aber schon jetzt können Termine im Januar reserviert werden." Impfangebote mit Terminvergabe soll es künftig ebenso geben wie freie Impftermine ohne Anmeldung. "Hintergrund ist, dass wir an den offenen Impftagen mehr Impfungen in der selben Zeit anbieten können als an den Tagen mit Terminvergabe", so Weiß.

Für Irritationen hat in diesen Tagen die Verknappung des BioNTech-Impfstoffs gesorgt. Wie sieht es im Impfzentrum aus?

Aktuell sei genügend BioNTech-Impfstoff da, so dass die Menschen sich vor Ort aussuchen können, ob sie mit diesem oder dem von Moderna geimpft werden wollen. "Diese Zusage kann ich für die nächsten zwei Wochen machen", meint Sebastian Weiß. Falls danach eine Auswahl nicht mehr möglich sein sollte, könnte sich der Chef des Impfzentrums vorstellen, spezielle Moderna-Impftage anzubieten.

"Von den Hausärzten wissen wir, dass auch die Nachfrage nach Moderna-Impfstoff da ist", sagt er. Zumal eine neue Studie ergeben habe, dass die Drittimpfung mit Moderna sogar einen höheren Schutz ermöglicht. "Aber ich kann auch jeden verstehen, der sich mit BioNTech beschäftigt hat und nun beim dritten Mal nicht umschwenken will", so Weiß.

Wie ist die Nachfrage nach Erstimpfungen?

Genaue Zahlen kann der Leiter des Impfzentrums nicht nennen. Aber immerhin: Ein Drittel der derzeit verabreichten Impfungen seien Erst- und Zweitimpfungen, zwei Drittel Drittimpfungen. "Und auch die Hausärzte geben Gas. Allein am Dienstag haben sie im Landkreis 750 Impfungen verabreicht", weiß Sebastian Weiß. Auch die Hausärzte seien im Übrigen bei der Planung von speziellen Impfaktionen. Er will festhalten: "Alle setzen alles daran, möglichst viele Impfungen unter die Leute zu bringen."

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