Forchheim: Wann wird's mal wieder richtig Freibad?

24.4.2021, 10:00 Uhr
Eine der wenigen Neuerungen der Freibadsaison 2021, sollte es sie jemals geben: Der Eingang des EbserMare wird barrierefrei umgebaut.

© Eduard Weigert Eine der wenigen Neuerungen der Freibadsaison 2021, sollte es sie jemals geben: Der Eingang des EbserMare wird barrierefrei umgebaut.

1. Königsbad Forchheim

"Es ist pandemieabhängig", sagt Britta Kurth, Sprecherin der Stadt Forchheim, auf die Frage nach dem Saisonstart. "Wenn überhaupt, dann im Juni." Der Außenbereich sei vorbereitet und gereinigt, als ob die Saison losgehen würde. "Wir wären im Prinzip bereit!"

An den Preisen (4 Euro für Erwachsene, 2 Euro für Kinder) werde nicht geschraubt, und auch die Öffnungszeiten bleiben unverändert von 10 bis 19 Uhr. Neuerungen sind nicht geplant, auch weil wegen der undichten Rohrleitungen eine Sanierung des gesamten Königsbades bevorsteht. Wenn es soweit ist, könnten neue "Attraktionen" und "Ergänzungen" auch im Freibadbereich kommen, erklärt Kurth.


Königsbad Forchheim wird zur Jahresbaustelle


2. Freibad Waischenfeld

Waischenfeld hat die Saison noch nicht aufgegeben. "Wir bereiten uns auf jeden Fall vor", sagt Bürgermeister Thomas Thiem. Irgendwann "im Laufe des Sommers", so seine Hoffnung, könnte eine Öffnung möglich sein - und dann will er "Gewehr bei Fuß" stehen. Aktuell würden im Freibad beispielsweise Reinigungsarbeiten laufen. Das Becken aber werde vorerst nicht befüllt, um unnötiges Chloren zu vermeiden.

Große Neuerungen sind in Waischenfeld nicht geplant - auch, weil die Gemeinde jüngst bei einem Bundesförderprogramm zur Badsanierung leer ausging. Stattdessen will Waischenfeld in den kommenden Jahren Schritt für Schritt investieren. Heuer sind dafür rund 15.000 Euro im Haushalt eingeplant, wovon das 1-Meter-Sprungbrett sowie Pumpen und Absperrseile erneuert werden sollen. Und vielleicht, so Thiem, wird es auch noch ein neues Sonnensegel geben.


Kein Bundesförderprogramm für Waischenfelder Badsanierung


Sollte ein Badebetrieb möglich sein, dann in Waischenfeld zu den bisherigen Preisen (3,90 Euro für Erwachsene, 2,90 Euro für Jugendliche, 2,50 Euro für Kinder). Auch die Öffnungszeiten bleiben gleich (10 bis 19 Uhr bei schönem Wetter, bei schlechtem Wetter mit einer Pause zwischen 11.30 Uhr und 17 Uhr).

3. Natur- und Höhenschwimmbad Gößweinstein

Von der Waischenfelder Hoffnung ist in Gößweinstein nicht viel zu spüren. "Leider bleibt das Höhenschwimmbad voraussichtlich auch in diesem Sommer aufgrund der Vorgaben zur Eindämmung des Corona-Virus geschlossen", heißt es auf der Website des Luftkurortes. "Das würde ich so stehen lassen", sagt Manfred Neuner, der bei der Gemeinde für das Bad zuständig ist. "Eine Öffnung im Sommer? Das halte ich für sehr ausgeschlossen." Die endgültige Entscheidung obliege aber dem Gemeinderat, der voraussichtlich im Mai einen Beschluss fällen wird. Mit den Saison-Vorbereitungen wurde jedenfalls noch nicht gestartet.

Hinzu kommt, dass der Gemeinde im vergangenen Herbst der Pächter des Freibads abgesprungen ist. "Es fehlt noch ein Betreiberkonzept", sagt Bürgermeister Hanngörg Zimmermann, zur Diskussion steht sowohl die Suche nach einem neuen Pächter, als auch dass die Gemeinde selbst den laufenden Betrieb übernimmt. "Wir sind an Überlegungen dran, aber das sind ungelegte Eier".


Höhenschwimmbad Gößweinstein braucht ein neues Konzept


Ob die bisherige Öffnungszeit von 10 bis 19 Uhr und der kostenlose Eintritt beibehalten werden, wird von den Beratungsergebnissen abhängig sein. Neuerungen sind für dieses Jahr keine geplant.

4. Freibad Egloffstein

Auch der Egloffsteiner Bürgermeister Stefan Förtsch ist eher pessimistisch: "Momentan sieht es nicht so aus, dass wir eine Saison haben". Tourismusausschuss und Gemeinderat werden in Kürze darüber entscheiden. Neben Corona plagt das Freibad auch ein Wasseraustritt. Im vergangenen Jahr konnte es deshalb trotz eines Corona-Hygienekonzeptes nicht öffnen.


Wasseraustritt im Freibad Egloffstein


Laut Förtsch werden aktuell keine Saisonvorbereitungen unternommen, das Gelände liegt "komplett brach". Auf Eintrittspreise und Öffnungszeiten will sich der Bürgermeister nicht festlegen, solange mögliche Corona-Einschränkungen noch unklar sind.

Auch in Egloffstein sind Neuerungen in diesem Jahr Fehlanzeige. Dafür ist geplant, das Freibad in den kommenden Jahren grundlegend zu sanieren. Gemeinsam mit Streitberg und Gräfenberg soll Egloffstein dafür 3,8 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten. Doch wie Förtsch erklärt, gibt es weiterhin Probleme mit dem Begriff „Haushaltsnotlage“, den der Bund als Voraussetzung für die Förderung definiert hat. Im bayerischen Kommunalrecht sei dieser nämlich schlicht nicht existent. Förtsch befürchtet, dass das Förderprogramm in Bayern nicht zur Anwendung kommen könnte.


Ist die Förderung für das Egloffsteiner Freibad in Gefahr?


5. Freibad Gräfenberg

"Ich bin gerade dabei, das Becken zu reinigen", sagt Heiko Schinzel, Leiter des Gräfenberger Freibades. Von der Gemeinde habe er die Order erhalten, das Bad bis zum 15. Mai herzurichten. Er selbst ist "eher ein bisschen skeptischer". Fest steht: Ab diesem Zeitpunkt wäre das Freibad jederzeit bereit. Bei der Vorbereitung, die Schinzel alleine durchführt, hat er "ein paar Schäden" wie Löcher in den Folien festgestellt, die er nun flicken werde.

Wie Egloffstein zählt auch Gräfenberg zu den glücklichen drei Gemeinden in der Fränkischen Schweiz, die vom Bund Geld für die Sanierung ihrer Bäder erhalten. 2021 gibt es Schinzels Worten zufolge deshalb keine Neuerungen. Die Sanierung könnte 2022 oder 2023 beginnen.


3,8 Millionen Euro für die Sanierung von Freibädern in der Fränkischen Schweiz


An den Preisen (3,50 Euro Vollzahler, 2 Euro ermäßigt) und Öffnungszeiten (10 bis 20 Uhr, Einlass bis 19.30 Uhr) ändert sich in Gräfenberg nichts.

6. Familienschwimmbad Streitberg

Die dritte Gemeinde, die bald ihr Streitberger Freibad mit Fördermitteln des Bundes renovieren darf, ist Wiesenttal. Einen Zeitplan gibt es laut Bürgermeister Marco Trautner allerdings noch nicht.

Über die diesjährige Saison sagt er: "Wir würden gerne aufsperren, um der Bevölkerung ein Stück Normalität zu geben." Mindestens solange die neue Corona-Notbremse gilt, also bis 30. Juni, sieht er jedoch keine Möglichkeit dazu: "Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Perspektive, was uns sehr traurig stimmt."

"Es kann zu Preisanpassungen kommen", erklärt Trautner, und zwar wegen des coronabedingten Mehraufwandes. Das sei aber eine Entscheidung, die der Gemeinderat zu treffen habe. Neuerungen werde es wegen der bevorstehenden "großen Sanierung" nicht geben.


Aufwändige Sanierung: So soll das Freibad Streitberg danach aussehen


7. Freibad Neunkirchen

In Neunkirchen hat sich Martin Walz den 13. Mai dick im Kalender angestrichen. "Auf diesen Eröffnungstag arbeiten wir für das Freibad in Neunkirchen hin", sagt der Bürgermeister – auch wenn er nicht wirklich damit rechnet, dass es da schon losgehen kann.

Pandemie hin oder her: Die Vorbereitungsarbeiten sind immer aufwändig. Deshalb ist Walz froh, dass er das Hygienekonzept aus dem letzten Sommer aus der Schublade holen und dieses Jahr wieder anwenden könnte. "Das hat sich 2020 super bewährt, wir würden gerne so weiterarbeiten.“ Drei Kriterien hatte sich die Kommune damals gegeben: Maximal 250 Gäste im Freibad, maximal 40 Schwimmer im großen und nicht mehr als fünf Besucher im Kinder-Becken. "Auch wenn es Kaffeesatzleserei ist, gehe ich fast davon aus, dass dieses Jahr die Vorlage eines negativen Schnelltests hinzukommen wird", glaubt Walz.

Auf die Frage, ob sich das Öffnen des Freibads für den Fall, dass die Inzidenz-Zahlen nicht merklich niedriger werden, irgendwann nicht mehr rentiert, hat Walz eine klare Antwort: "So ein Freibad ist nicht wirtschaftlich zu betreiben. Letztlich zahlen wir weniger drauf, wenn wir komplett geschlossen bleiben." Aber darum gehe es nicht, so Walz. Und genau deshalb stehe man in Neunkirchen in den Startlöchern.

8. Freibad EbserMare in Ebermannstadt

"Solange die behördlich angeordnete Schließung aufrecht erhalten wird, können wir das Bad nicht öffnen", sagt Jürgen Fiedler, Geschäftsführer der Stadtwerke Ebermannstadt. Mit einem normalen Saisonstart rechnet er nicht mehr: "Wir gehen nicht davon aus, dass wir Anfang Mai öffnen können." Weitergehende Prognosen möchte er nicht anstellen. Mit den "Frühjahrsarbeiten" wie Reinigung und der Grünpflege habe man trotzdem bereits begonnen - "mit angezogener Handbremse".

Sollte sich plötzlich eine Öffnungsperspektive ergeben, dann bräuchten seine Mitarbeiter rund zwei Wochen, um alles vorzubereiten. Allein die Becken zu füllen, brauche "einige Zeit".


Die aktuellen Corona-Zahlen im Landkreis Forchheim


Gegenwärtig wird der Eingangsbereich des EbserMare umgebaut. Einerseits, um ihn barrierefrei zu machen, andererseits, um ein automatisches Einlasssystem zu installieren. Denn solange Corona anhält, plant Fiedler weiterhin mit einem Zeitsystem: Zwei Stunden Schwimmen für zwei Euro, egal ob Kind oder Erwachsener. Geöffnet wird das EbserMare immer von 9 bis 20 Uhr sein - wenn es denn Corona zulässt.

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