Forchheim will Waldweihnacht im Kellerwald feiern

26.7.2020, 05:58 Uhr
Forchheim diskutiert, wie der Weihnachtsmarkt der Zukunft aussehen soll. 

© Ralf Rödel Forchheim diskutiert, wie der Weihnachtsmarkt der Zukunft aussehen soll. 

Der Stadtrat hat sich in der jüngsten Sitzung offen gezeigt für den Vorschlag von Manfred Mauser (CSU). Doch so weit wie Mauser mit seinem Vorschlag geht, will die Stadt nicht gehen. Den Markt im Kellerwald stattfinden zu lassen und dafür den Markt in der Innenstadt streichen, das wollte keiner der übrigen 39 Stadträte. Auch nicht Bürgermeister Udo Schönfelder (CSU). 

"Leidensdruck des Handels und der Gastronomie ist groß"

Der zeigte sich zwar dankbar für den "richtigen Impuls" seines Kollegen, den Kellerwald beleben zu wollen, betonte aber, dass es "keine Konkurrenzveranstaltung zum Innenstadtweihnachtsmarkt geben darf, weil der Leidensdruck des Handels und der Gastronomie in der Stadt groß ist". Schönfelder: "Jede Frequenz in der Innenstadt ist sehr wichtig." 

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) kritisierte den Zeitpunkt des Antrags. "Die Planungen für den Weihnachtsmarkt 2020 sind fast finalisiert." Wie berichtet, sucht Tourismus-Chef Nico Cieslar nach einem neuen Platz für den Adventskalender, weil der Rathausplatz ab Herbst für mehrere Jahre eine Baustelle sein wird. Die Stadt lässt das Gebäude in ein "Haus der Begegnung" umbauen. 

Bisher steht die Idee im Raum, den Adventskalender samt Weihnachtsengel digital auf eine Leinwand zu projizieren. Strittig ist, wo die Leinwand stehen wird. Mit der Idee, sie an der Fassade der Kaiserpfalz mit Bohrungen zu befestigen, hatten mehrere Stadträte Bauchschmerzen. 

Für neue Flächen in der Stadt

Auch der OB ist gegen einen "Konkurrenzmarkt" auf den Kellern. "Einen Markt als Ergänzung, zum Beispiel für ein Adventswochenende, wäre denkbar", formulierte er einen Kompromissvorschlag, dem auch Mauser zustimmte. Umsetzen ließe sich das erst nächstes Jahr. Schönfelder kündigte an, bereits am Montag über Details einer möglichen Waldweihnacht an mehreren Wochenenden im nächsten Jahr mit der Stadtverwaltung besprechen zu wollen. 

Manfred Hümmer von den Freien Wählern warb dafür, das Weihnachtsmarkt-Konzept für die Innenstadt neu zu denken. "Neue Flächen in der Stadt oder in Nebengassen könnten in das Marktgeschehen eingebunden werden."

Mehr Kellerevents im Sommer

Hümmer zeigte Verständnis für die Idee Mausers. "Ich kann die Grundausrichtung sehr gut nachvollziehen. Gerade in den Wintermonaten darbt der Kellerbetrieb." Hümmers Idee: Im Sommer mehr Events in den Kellerwald bringen, um Pächter und Brauereien zu unterstützen.

Am Ende sprachen sich die Räte dafür aus, die Option einer Waldweihnacht als Ergänzung zum Innenstadt-Markt für 2021 zu prüfen, wie auch Hümmers Vorschlag, den Weihnachtsmarkt in der Altstadt auf weitere Bereiche und Nebengassen zu erweitern. 

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