Jäger-Treff in Weingarts: "Biber gehört auf die Speisekarte"

5.5.2017, 10:00 Uhr
Jäger-Treff in Weingarts:

© Foto: Franz Galster

Der Vorsitzende der Kreisgruppe Forchheim im Bayerischen Landesjagdverband, Hans-Jürgen Dittmann, dankte allen Weingartsern für die Ausrichtung der Trophäenschau. Im Saal des Sportheims der DJK hatten sie unter anderen 800 Trophäen zur Schau an den Wänden befestigt.

Bürgermeister Konrad Ochs ging in seinem Grußwort kurz auf die Komplexität des Waffengebrauchs und seiner Vorschriften ein und appellierte an die Jäger und ihre Verantwortung. Landrätin Rosi Kraus verglich den schwierigen Stand von Jägern und Landwirten in der Öffentlichkeit: Sie würden oft schräg angeschaut.

MdL Michael Hofmann bemängelte, die Naturschützer würden die Informationen oft nur aus Medien beziehen. "Ohne die Land- und Forstwirte hätten wie die schöne Natur nicht, würdigte er ihre Arbeit. Kritisch ging er auf die EU-Feuerwaffenrichtlinien oder die Ausbreitung des Wolfes ein.

Der Wolf: "Gefahr für Tiere und Landwirte"

Ähnliche Töne schlug BBV-Bezirkschef Hermann Greif an. Man habe Jahrhunderte gebraucht, den Biber in den Griff zu bekommen und nur kurze Zeit für die erneute Verbreitung. Er gehöre bestenfalls auf die Speisekarte. Den Wolf sieht er als Gefahr für frei laufende Tiere der Landwirte. "Ich weiß nicht, ob der Wolf bei uns eine Heimat braucht. Es gibt Regionen, wo er daheim ist und sich ausdehnen kann", betont Greif.

Jürgen Kupfer nannte in seinem Bericht zunächst bayernweite Zahlen der Wildstatistik. Demnach gibt es 130 Jagdreviere mit einer Nettofläche von 58 781 Hektar, darin mit einem Waldanteil von 23 Prozent. Die Jagdpacht beziffert sich auf 275 809 Euro oder einem durchschnittlichen Jagdpacht von 4,69 Euro/Hektar.

Der Rehwildabschuss im Landkreis betrug 2016 insgesamt 2816 Stück und liegt mit 33,46 Prozent exakt im Soll. Insgesamt wurden 556 Kormorane abgeschossen nach 173 im Jahr zuvor. 506 Stück erlegtes Schwarzwild sind 100 weniger als ein Jahr zuvor, aber noch lange kein Grund zur Entwarnung.

Jäger-Treff in Weingarts:

© Foto: Franz Galster

Biber-Abschuss nicht ohne Genehmigung

"Trophäen zählen bei vielen Jägern nicht mehr als Hegeziel, sondern nur das tote Reh, das Wildbret. Geschlecht ist zweitrangig oder unwichtig", kritisiert er hart. Stolz sei er auf jene, die Brauchtum und Waidgerechtigkeit aufrecht erhalten und auch so jagen. Gleichzeitig warnte er die Jäger, den Neubürgern Biber, Wolf oder Luchs ohne Auftrag der Behörden ein Haar zu krümmen.

Laut der Streckenliste B des Landkreises Forchheim wurden 2016, in Klammern zum Vergleich dies Zahlen des Jahres 2015, unter anderen folgende Wildtiere erlegt:

  • Feldhase 783 (817)
  • Fuchs 1108 (1137)
  • Graureiher 149 (122)
  • Dachs 310 (297)
  • Stockente 767 (937)
  • Eichelhäher 358 (365)
  • Rabenkrähe 752 (806)
  • Elster 425 (419)

Weitgehend im Soll befindet man sich bei den Abschusszahlen Rehwild mit 2816 Stück. Erschreckend nannte Fiedler die Fallwildquote. 21,24 Prozent des Rehwilds kam nämlich allein durch Verkehrsunfälle zu Tode. Bei Schwarzwild wurden 506 Stück erlegt, darunter 41 Keiler. 613 waren es im Jahr zuvor.

Die höchste Belastung mit Schwarzwild liegt in den Hegegemeinschaften Untere Mark, also westlich von Forchheim, Eggolsheim und Ebermannstadt. Das zeigt sich auch mit allein 173, 87 und 88 erlegten Schwarzkitteln allein in diesen Revieren.

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