Lukas Kohl greift bei Kunstrad-WM nach den Sternen

2.12.2016, 06:00 Uhr
Lukas Kohl greift bei Kunstrad-WM nach den Sternen

© Foto: Schwarz

Weil mit der Qualifikation, und das in der zweiten Saison bei der Erwachsenen-Elite, der bislang größte Traum des 20-Jährigen Studenten Realität geworden ist, will der „Lukinator“ den Zirkus auf der großen Bühne vor allem genießen. Seine Gemütslage sieht Kohl mit dem Musiktitel „Happy“ von Pharrell Williams passend beschrieben. „Mein Ziel ist es, nach einer guten Vorrunde noch ein zweites Mal vor der Kulisse starten zu dürfen“, sagt der Deutsche Meister. Dabei wissen die, die den akribischen Arbeiter kennen, dass er vor und nach den Wettkämpfen nicht nur ungeheure Mengen an Wasser vertilgt, sondern bei aller Bescheidenheit immer mit energischem Ehrgeiz bei der Sache ist. Sonst wäre aus dem Kleinkind, das sie im Verein eigentlich zum Radballer ausbilden wollten, nie jener durchtrainierte Vorzeigeathlet geworden, der mit feiner Mischung aus Körperbeherrschung und Turnartistik die Wertungsrichter ins Staunen bringt.

Starke Generalprobe

Mit seinen seit vergangenen Herbst ins Programm eingearbeiteten Übungen durchbrach der Junioren-Europameister von 2013 und 2014 im Frühjahr gleich mehrmals die 200-Punkte-Marke und stieß damit in den Kreis der deutschen und zugleich internationalen Spitzenfahrer vor. Das bewies Kohl mit konstanten Topleistungen in der German-Masters-Serie und auch vor wenigen Tagen bei der Generalprobe im schweizerischen Hombrechtikon. Deutschland gewann den Drei-Nationen-Cup mit der Mannschaft souverän. Im Einzel blieb Kohl mit 200, 35 Punkten vor dem amtierenden Weltmeister Michael Niedermeier (198,32) aus Bruckmühl. Bewusst aber üben sich Lukas Kohl und sein Rivale in Zurückhaltung, begegnen dem Erfolgsdruck mit demonstrativer Gelassenheit und einem Teil Nervosität. „In Stuttgart wird alles eine Nummer größer sein“, weiß der fränkische Überflieger.

Von Freitag bis Sonntag sind in der Porsche-Arena 300 Hallenradsportler aus 25 Nationen am Start. Der erste Durchgang im Einer-Kunstrad steht am Samstagnachmittag an, ehe im möglichen Finale am Sonntagnachmittag viele der 6000 Sitzplätze belegt sein dürften.

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