Nach infiziertem Schüler: Ehrenbürg-Gymnasiasten beim zweiten Test

15.9.2020, 08:00 Uhr
Die Schüler der betroffenen EGF-Klassen wurden alle negativ auf Covid19 getestet. Heute steht ein erneuter Corona-Test für die Schüler an.

© Foto: Ralf Rödel Die Schüler der betroffenen EGF-Klassen wurden alle negativ auf Covid19 getestet. Heute steht ein erneuter Corona-Test für die Schüler an.

Auch fünf Tage nachdem am Ehrenbürg Gymnasium (EGF) drei Schulklassen wegen zwei bestätigter Covid 19-Fälle nach Hause geschickt wurden, beherrscht das Virus den Alltag. Zwei Schüler wurden positiv auf Corona getestet, bei einem dritten Schüler war das Testergebnis negativ ausgefallen, die Schulkinder dieser Klasse besuchen seit Montag wieder den Unterricht am EGF (wir berichteten).

"Wir fahren unseren Alltag mit angezogener Handbremse", sagt eine Mutter, deren Sohn in die sechste Klasse des EGF geht. Seit Donnerstag ist der Gymnasiast in Quarantäne, verlässt das Elternhaus nicht, geht auf Abstand zu Eltern und Geschwistern.

Damit folgt die Familie den Empfehlungen des Gesundheitsamtes: "Die Schüler sollten sich im Haushalt von anderen Familienmitgliedern isolieren: Eigenes Zimmer, Nutzung gemeinsamer Räume zeitlich versetzt, gründliches Lüften nach Benutzung, eigene Handtücher, Zahnbürsten nicht im gleichen Becher, gründliche Reinigung/Desinfektion gemeinsam benutzter Oberflächen, Garten/
Balkon Benutzung ist allein möglich, die Jugendlichen sollten trotz Beschränkung angehalten werden, sich möglichst viel zu bewegen (Yoga, youtube workouts, . . . )."

Super organisiert

"Immer wenn das Telefon klingelt bin ich in Habacht-Stellung", sagt die Mutter. Gleichwohl zollt sie dem Gesundheitsamt großes Lob, die Testung sei "super organisiert" gewesen. Noch am Donnerstagabend haben die betroffenen Familien eine E-Mail vom Gesundheitsamt bekommen, am Freitagfrüh ab 7 Uhr wurden die EGF-Gymnasiasten an einer eigens eingerichteten Test-Station in Kersbach getestet. Auch das war haarklein geplant: "Dazu müssen die Schüler pünktlich erscheinen, falls möglich bitte gefahren von einem Elternteil, mit Mund-Nase-Schutz und Din-A4-Blatt, auf dem groß und gut leserlich Name und Geburtsdatum steht. Bitte im Auto sitzen bleiben und das Namensschild durch die geschlossene Scheibe vorzeigen. Moderate Wartezeiten werden sich nicht ganz vermeiden lassen, wir bitten um Verständnis", heißt es in dem Schreiben vom Amt.

Das Ganze habe keine zwei Minuten gedauert, erzählt die Frau. Am Samstagnachmittag sind die Familien durch einen persönlichen Telefonanruf über das Testergebnis informiert worden, anschließend haben sich die Eltern über die sozialen Netzwerke ausgetauscht: "Alle aus der 6 a sind negativ getestet", sagt die Frau.


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Das kann Holger Strehl, Pressesprecher des Landratsamtes, von offizieller Seite bestätigen. Doch wie geht es jetzt weiter? "Alle Schülerinnen und Schüler der Klasse werden am Tag eins nach Ermittlung sowie am Tag fünf bis sieben nach Erstexposition auf SARS-CoV-2 getestet. Nach Vorliegen des zweiten Testergebnisses entscheidet das Gesundheitsamt, ob die Quarantäne verkürzt werden kann", informiert Ministerialdirigentin Gabriele Hartl, Leiterin Abteilung Prävention, Gesundheitsschutz Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in einem Schreiben, das die Eltern der EGF-Schüler bekommen haben.

"Am Dienstag werden die Schüler der beiden betroffenen Klassen ein zweites Mal getestet", sagt Holger Strehl. Wenn dann wiederum alle Testergebnisse vorliegen und alle Ergebnisse der getesteten Schüler negativ sind, dann werde, wie von Hartl beschrieben, das Gesundheitsamt, eventuell in Absprache mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), entscheiden, ob die Quarantäne verkürzt werden kann. "Die Entscheidung darüber wird Ende der Woche getroffen."