Nachtfrost in Franken: Nur wenige Weinreben beschädigt

9.5.2019, 05:54 Uhr
Nachtfrost in Franken: Nur wenige Weinreben beschädigt

© Foto: Ferdinand Merzbach/News5

Alexander Zimmermann von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim gibt Entwarnung. In den fränkischen Obstanbaugebieten habe die Kälte allenfalls lokal ein paar junge Früchte erwischt. Schadensmeldungen habe er aus dem Landkreis Forchheim bekommen, allerdings nur vereinzelt. Das Problem bei den jungen Fruchtständen ist, dass sie wegen ihres großen Wasseranteils recht empfindlich sind. Die Blüte ist meist vorbei, an den Bäumen hängen wenige Millimeter große Zwetschgen oder Äpfel.

Kälteempfindlich sind auch Walnussbäume, gerade in höheren Lagen hat der Frost gewütet. Allerdings gehört der Walnussbaum zwar zur Landschaft, die Nüsse sind aber allenfalls ein Zuerwerb zum professionellen Obstanbau. Über Schäden an Sonderkulturen wie den Pfirsichen wurde nichts bekannt.

Reben waren Frost schutzlos ausgesetzt

Auch die Winzer blickten sorgenvoll aufs Thermometer. Im Landkreis Kitzingen stellten Weinbauern Parafinfackeln auf, um die anfälligen Sorten wie den Weißburgunder zu schützen. Immerhin tauchten Hunderte von Feuertöpfen die Weinberge nachts oberhalb von Bimbach in ein romantisches Licht.

Durch viel zu warme Winter und noch wärmere Frühjahre war es in den vergangenen sieben Jahren gehäuft vorgekommen, dass die Reben früher austrieben und dann das feine Blattwerk dem Frost schutzlos ausgesetzt war. Bereits wenige Stunden Minustemperaturen genügen, um die Ernte massiv zu dezimieren oder gar völlig zu zerstören.

Erdbeeren unter schützender Folie

Michael Bock vom Fränkischen Weinbauverband freut sich, dass die meisten Stöcke die Kälte gut überstanden haben. Probleme gibt es allenfalls in höheren Lagen und in manchen Tälern, so im Handtal am Steigerwald, im Ramstal bei Bad Kissingen oder in Retzstadt im Kreis Main-Spessart.

Beim Anbau von Erdbeeren und Spargel setzen die Bauern derzeit ohnehin noch auf schützende und wärmende Folien und Vliese. Das ist allerdings mit einiger Arbeit verbunden: Tagsüber müssen die Erdbeeren frei liegen, weil sie sonst wegen der starken Sonneneinstrahlung unterm Vlies verderben würden.

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