Neu im Amt: Das ist Hausens Bürgermeister Bernd Ruppert

6.4.2020, 07:28 Uhr
Neu im Amt: Das ist Hausens Bürgermeister Bernd Ruppert

© Foto: Julian Hörndlein

Denn als Ruppert im Jahr 2014 nach zweijähriger CSU-Mitgliedschaft in der Bürgermeisterwahl seinem SPD-Konkurrenten Gerd Zimmer unterlag und Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Hausen wurde, dürfte ihm nicht bewusst gewesen sein, wie nah er an das Amt des Ersten Bürgermeisters bereits gekommen war. Damals sei er angetreten, um etwas zu ändern, sagt der 45-Jährige heute. "Bevor man immer nur schimpft, sollte man lieber anpacken", so Ruppert.

Was er anpacken möchte, kann er nun ganz offiziell unter Beweis stellen. Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März erhielt er 58,8 Prozent der Stimmen und setzte sich so gegen Thomas Schmitt (UWG) und Richard Schmidt (SPD) durch.

Ruppert kann damit seine Arbeit weiterführen, seit September 2019 erledigt er bereits die Amtsgeschäfte der Gemeinde Hausen als Stellvertreter für den erkrankten Gerd Zimmer. Auch während einer Phase in den Jahren 2015 und 2016 hatte er das Amt ausgefüllt.

Dass sich die Aufgaben jetzt trotzdem grundlegend ändern werden, ist Ruppert klar. Bisher hatte er seinen Job bei der Deutschen Post AG und das Bürgermeisteramt noch unter einen Hut bringen müssen. Dort hat er sein bisheriges Berufsleben verbracht, nach seiner Ausbildung war er erst am Schalter in Forchheim tätig gewesen, später in Nürnberg.

Seit 2002 ist er Vertriebssteuerer mit Personalverantwortung. "Das haben wir jetzt schon stark reduziert, um einen reibungslosen Übergang zu schaffen", so Ruppert. Unterstützt wird er im Übergangsprozess von seiner Familie: Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. "Ich bin ganz klar ein Familienmensch", sagt der neue Bürgermeister über sich.

Sein ganzes bisheriges Leben hat er in Hausen verbracht: "Ich sag‘ immer einmal Häusner, immer Häusner", meint er schmunzelnd.

 

Engagiert für die Vereine

 

Das wirkt sich auch auf Rupperts Freizeit aus. Seit 27 Jahren ist er in verschiedenen Hausener Vereinen aktiv, seine größte Leidenschaft gilt dem Schützenverein, dem er seit 35 Jahren angehört, seit 2006 als Vorstand. Gibt es dort etwas zu feiern, ist die Familie eingeladen.

Eine weitere Leidenschaft gilt dem Radfahren und somit der Fahrrad-Infrastruktur, die er als Bürgermeister angehen möchte.

Zentrale Idee ist dabei die Fahrradbrücke über die Regnitz, die am Hausener Wasserrad beginnt und den Ort mit dem Kersbacher S-Bahnhof und mit Baiersdorf verbinden soll.

"Dazu werden wir in diesem Jahr einen Förderantrag stellen", nimmt er sich vor. Ganz vorne auf Rupperts To-do-Liste stehen neben dem Bau des neuen Kindergartens in Wimmelbach und der offenen Ganztagsschule auch die Sanierung des Rathauses und die Nahwärme-Infrastruktur. "Das wichtigste Projekt ist das Thema Nahwärme", so Ruppert.

Während er all diese Projekte zeitnah umsetzen möchte, gibt es aktuell ein Thema, das über allem anderen steht: Corona. "Das ist eine neue Herausforderung, auf die keiner eingestellt war", so Ruppert.

Deswegen sei er froh, dass die Verwaltung den Betrieb habe gut aufrecht erhalten können, etwa durch Homeoffice und genommene Überstunden. "Wir müssen jetzt mit Maß und Ziel weitermachen", erklärt er.

Am Ende der Krise, sagt der neue Bürgermeister, könnten dann Stück für Stück wieder mehr Freiheiten eingeräumt werden.

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