Testzeitraum: Ein Jahr

Neue Buslinie zwischen Kersbach und Paradeplatz kommt

21.7.2021, 20:00 Uhr
Vor wenigen Wochen wurde der erste Elektrobus im öffentlichen Personennahverkehr des Landkreises Roth eingeweiht. Auch Forchheim soll solche E-Busse erhalten - schon bald für die Linie zwischen Kersbach und Paradeplatz.

© Tobias Tschapka Vor wenigen Wochen wurde der erste Elektrobus im öffentlichen Personennahverkehr des Landkreises Roth eingeweiht. Auch Forchheim soll solche E-Busse erhalten - schon bald für die Linie zwischen Kersbach und Paradeplatz.

Diese gute Nachricht konnte Klaus Hummel, scheidender Fachbereichsleiter für den ÖPNV am Landratsamt, als Gast in der jüngsten Sitzung des Forchheimer Stadtrats verkünden.

Die Einrichtung der neuen Buslinie, die zum Fahrplanwechsel 2021/22 zwischen Kersbacher Bahnhof, Siemens-Gelände, Globus-Markt und Paradeplatz verkehren soll, sei als "Prototyp" zu verstehen, so Hummel - im Rahmen des ohnehin angestrebten neuen Stadtbuskonzeptes für Forchheim, das mindestens einen 20-Minuten-Takt für die Linien 261 und 262 sowie den Einsatz von Kleinbussen zur Linienverdichtung vorsieht.

Genau eine solche Kleinbuslinie ist für Kersbach vorgesehen und zwar unter dem Einsatz eines Elektro-Busses mit Platz für rund 15 bis 25 Fahrgäste, so Hummel. Er legte dafür auch einen vorläufigen Fahrplan vor und gab den Stadträten zur Kostenorientierung eine Preisspanne von "150.000 bis 180.000 Euro im Jahr" mit in die Sommerpause - das endgültige Ja könnte dann im Herbst nach Beratungen im Planungs- und Umweltausschuss erfolgen.

Die Zwischenzeit muss ferner genutzt werden, um die Themen Finanzierung (Wie viel zahlt die Stadt, wie viel der Landkreis?) und die tägliche Betriebszeit der Linie (Von wie viel Uhr bis wie viel Uhr soll der Bus fahren?) zu klären.

Die neue Linie soll zunächst ein Jahr lang laufen, als Testbetrieb, um zu sehen, wie sie angenommen wird - getreu der "alten Regel des ÖPNV: Erst erhöhe ich das Angebot, dann wird die Nachfrage folgen", so Hummel.

Thematisch nicht speziell darauf bezogene Kritik (die neue Linie wurde von allen Stadtratsfraktionen begrüßt) gab es von SPD-Rat Reiner Büttner an Bürgermeisterin Annette Prechtel (FGL): Büttner ärgerte sich, dass zuletzt etliche SPD-Anträge, darunter insbesondere die testweise Ausweitung von verkehrsberuhigten Zonen (Stichwort: Hornschuchallee), von Prechtel mit Verweis auf das noch nicht vorhandene große Verkehrskonzept der Stadt Forchheim vom Tisch gefegt worden wären. "Da überrascht es mich doch, dass wir so rasch eine neue Buslinie einführen können, obwohl ja das Verkehrskonzept fehlt, das bei unseren Anträgen von Ihnen immer als Totschlagargument angeführt wurde."

Prechtel konterte: "Herr Kollege Büttner, ich sehe keine Vergleichbarkeit der Themen." Denn im Gegensatz zu einer experimentellen Beschränkung der Hornschuchallee zur verkehrsberuhigten Zone, so die Bürgermeisterin, handle es sich im Fall der Buslinie für Kersbach um eine "durchdachte und von Herrn Hummel bereits gut konzipierte Idee ohne baulichen Aufwand, die allgemein begrüßt und sofort umsetzbar" sei. Mit Ausnahme der SPD waren die anderen Stadtratsfraktionen ebenfalls dieser Ansicht.

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