Teure Taxifahrt weil Zug ausfällt: Blinder war auf Hilfe angewiesen

26.3.2020, 14:22 Uhr
Der Zug nach Nürnberg kam einfach nicht. Um ihren blinden Freund in Nürnberg aber in Empfang nehmen zu können, musste eine Ehepaar aus Forchheim deshalb auf das Taxi umsteigen und dafür 69 Euro aus eigener Tasche bezahlen.

© Philipp Rothenbacher Der Zug nach Nürnberg kam einfach nicht. Um ihren blinden Freund in Nürnberg aber in Empfang nehmen zu können, musste eine Ehepaar aus Forchheim deshalb auf das Taxi umsteigen und dafür 69 Euro aus eigener Tasche bezahlen.

Von einem "glücklichen Ende" spricht das Ehepaar Dagmar und Jürgen Feller. Die Forchheimer haben sich vor wenigen Wochen bei den Nordbayerischen Nachrichten gemeldet und gebeten nachzuhaken. Im Februar waren die Fellers unterwegs für ein Wochenende nach Hamburg. Für sie sollte es mit dem Regionalexpress in Forchheim losgehen, in Nürnberg schließlich weiter mit dem ICE in die Hansestadt. Doch der Zug nach Nürnberg kam nie, ist ohne Hinweise ausgefallen. 

Die Fellers mussten auf das Taxi umsteigen, um nicht nur den gebuchten ICE in Nürnberg zu erreichen, sondern um dort auch ihren sehbehinderten Freund abzuholen, der wiederum von München nach Nürnberg unterwegs und auf die Hilfe der Fellers angewiesen war. 69 Euro kostete die Taxifahrt. Die DB erstattete dem Paar lediglich die Kosten für den RE.

Auf Nachfrage der NN ist Bewegung in die Sache gekommen. Die DB hatte sich bereit erklärt, den Fall nochmals zu prüfen. Schließlich konnten die Fellers nicht einfach auf den nächsten Zug nach Nürnberg warten, weil sonst der blinde Freund in der Zwischenzeit auf sich alleine gestellt gewesen wäre. 

Die Bahn hat sich jetzt Kulant gezeigt und den Fellers in einer E-Mail mitgeteilt, bei den entstandenen Zusatzkosten für das Taxi mit einem Kulanzreiseschein im Wert von 80 Euro entgegen zu kommen. Die Bahn bittet in der E-Mail "ausdrücklich um Entschuldigung" und hofft, "dass künftige Fahrten wieder zur allseitigen Zufriedenheit verlaufen werden". Die Fellers sind froh und sprechen in einer E-Mail an die Redaktion von einem "glücklichen Ende".