Wahlkampf in der Krise: Was ist in Heroldsbach zu tun?

24.3.2020, 11:05 Uhr
Wahlkampf in der Krise: Was ist in Heroldsbach zu tun?

© Collage: NN

Benedikt Graf Bentzel (CSU) könnte als Bürgermeister in die Fußstapfen seines Vaters Hanfried Graf Bentzel treten, der auch schon mal der Gemeinde vorstand. Für Peter Münch(FW), der im Landkreis Bamberg in einer Gemeindeverwaltung arbeitet, wäre es die Fortsetzung der beruflichen Tätigkeit an anderer Stelle.

Frage 1: Wie wollen Sie, wenn Sie Bürgermeister werden, in den nächsten Monaten mit der Corona-Krise umgehen. Welche Auswirkungen wird diese Krise womöglich auf Ihre Gemeinde haben und was wollen Sie anpacken?

Peter Münch: Gerade ältere und gefährdete Menschen brauchen unsere Hilfe. Darüber hinaus geht es um alle Menschen in Heroldsbach. Aufzuklären, sich für Hilfskräfte einzusetzen, Angst zu nehmen und Stütze im Krankheitsfall zu sein sind Ansätze, die Pandemie zu besiegen. Corona wird uns über einen längeren Zeitraum beschäftigen. Insofern werde ich einen Corona-Stab einrichten, der vorausschauend plant und unsere Bürgerinnen und Bürger unterstützt. Stichworte meines Wahlprogramms, auch vor der Pandemie, sind Nachbarschaftshilfe sowie organisierte Fahrdienste. Die Krise wird aber auch weitreichende wirtschaftliche Folgen haben. Insofern möchte ich unsere Unternehmen mit öffentlichen Aufträgen und Krediten unterstützen. Außerdem ist der Aufbau eines Glasfasernetzes wichtig. Gerade jetzt, wo viele Menschen im Homeoffice arbeiten, sich aber auch in der Freizeit via PC vernetzen, erkennt man, dass wir ein FTTH-Netz brauchen – für jeden Bürger und für jede unserer ortsansässigen Firmen.

Benedikt Graf Bentzel: Die aktuelle Situation ist nicht nur für die Gemeindeverwaltung sondern auch für jeden Einzelnen von uns eine Herausforderung. Deshalb möchte ich gerne aktiv die nachbarschaftliche Hilfe untereinander fördern. z.b : Mit Hilfe der örtlichen Feuerwehr und gegebenenfalls dem Einsatz von Gemeindefahrzeugen können wir diese Nachbarschaftshilfe aus der Sicht der Gemeinde direkt unterstützen. Die Auswirkungen auf die Gemeinde werden vor allem zukünftige Projekte betreffen, die  geplanten Projekte müssen  nun sicher   mit klaren Prioritäten versehen werden,  da die Gemeinde sicher mit geringeren steuerlichen Einnahmen durch die Corona-Krise rechnen muss.

Frage 2: Was wird, abseits der Corona-Krise, das bestimmende Thema in Ihrer Gemeinde für die kommenden Jahre sein und wie wollen Sie dieses Thema in Angriff nehmen?

Peter Münch: Obwohl ich jedes einzelne Thema meines Wahlprogramms als wichtig erachte, ist das bestimmendste der Natur- und Umweltschutz. Zu meinen Zielen zählt, die Radwege zu verbessern, Photovoltaik-Anlagen auszubauen, ein Blockheizkraftwerk an der Schule für eine CO2-neutrale Beheizung zu errichten, keine ausufernden neuen Baugebiete auszuschreiben, sondern die Innenentwicklung der Wohnungssituation voranzutreiben, Zisternen für den schonenden Umgang mit Trinkwasser zu installieren und Blühstreifen auf allen nicht benötigten kommunalen Flächen anzulegen. Heroldsbach soll Vorbildcharakter haben. Wie ich das schaffe? Die Sensibilisierung unserer Bürger sowie unserer Wirtschaft für diese Thematik ist dabei das A und O. Außerdem werde ich einen eigenen Fördertopf für umweltschonende Maßnahmen zur Verfügung stellen. Wir als Gemeinde könnten mit den richtigen Methoden zukunftsweisend sein. Ich glaube fest daran, dass das keine Utopie ist!

Benedikt Graf Bentzel: Zum einen wird der Ausbau bzw. die Erweiterung der Kindergartenplätze in der Gemeinde ein großes Thema sein. Dies möchte ich im Gespräch und in enger Koordination zusammen mit den Kindergärtnern/innen und unter Einbeziehung des Bedarfsplanes angehen. Des Weiteren möchte ich mich der Abwasser- und Kanalsanierung bzw. Kanalerweiterung annehmen, damit die Gemeinde beispielsweise im Falle von Starkregenereignissen gut vorbereitet ist.

 

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