Weihnachtsmarkt: Streit um Forchheimer Schneekugel

13.12.2019, 16:30 Uhr
Weihnachtsmarkt: Streit um Forchheimer Schneekugel

© Foto: Roland Huber

Seit 2008 ist Josef Hönig mit seinem Stand am Weihnachtsmarkt. Mineralien, Fossilien und Muschelgehäuse verkauft er in einem Holzhäuschen in der Sattlertorstraße. "Ich will nicht unbescheiden sein, aber unser Stand mit dem dazugehörigen Angebot gilt bei den meisten Besuchern und Kunden als eines der Highlights des gesamten Marktes", schreibt Hönig an die Redaktion der Nordbayerischen Nachrichten.

Weihnachtsmarkt: Streit um Forchheimer Schneekugel

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2009 hatte er die Idee, den Forchheimer Weihnachtsmarkt en miniature in eine Schneekugel zu packen, und weil er Mineralien verkauft, wird das Ganze mit einer kleinen Bergkristallspitze im kugeligen Rund garniert. Abgesprochen habe er das mit der damaligen Marktleitung, sagt Hönig. Ein Patent darauf hat er sich jedoch nicht geben lassen. "Wegen der geringen Stückzahl sahen wir auch von einem teuren Gebrauchsmusterschutz ab." 250 Exemplare ließ Hönig vor zehn Jahren produzieren, "um eine gewisse Exklusivität für Sammler zu gewährleisten". Ein Verkaufsschlager sei die Kugel allerdings nie gewesen, gibt er zu, "ergo haben wir noch ein gewisses Kontingent im Vorrat".

Weihnachtsmarkt: Streit um Forchheimer Schneekugel

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Zehn Euro kostet die Schüttel-Kugel bei Hönig, verkauft hat er davon heuer noch kein einziges Exemplar. Dass die Kugel nun ein Ladenhüter ist, dafür macht Hönig die Stadtwerke verantwortlich, die ihrerseits eine Schneekugel, ebenfalls mit dem Forchheimer Weihnachtsmarkt als Motiv, für neun Euro in ihrem Shop in der Hauptstraße verkaufen. "Wir finden es seitens der Stadt(-werke) eine Dreistigkeit, unsere Idee zu plagiieren, ohne uns von ihrem Vorhaben in Kenntnis zu setzen", schimpft Hönig.

Sturm im Schneekugel-Glas

In einer Stellungnahme antworten die Stadtwerke auf den Sturm im Schneekugel-Glas wie folgt: "Die Stadtwerke haben 2019 das erste Mal eine Schneekugel mit einem Bild des Forchheimer Weihnachtsmarktes produzieren lassen und verkaufen sie im Kundencenter in der Hauptstraße 54. Der Anlass der Verkaufsaktion war eine hohe Nachfrage der Kunden in den letzten Jahren aufgrund unserer Weihnachtsanzeige im Stadtanzeiger. Dieses Jahr wurde im Sommer beschlossen, die Schneekugel zu produzieren und in der Weihnachtszeit als Verkaufsprodukt anzubieten."

Josef Hönig indes hat den Preis seiner Schneekugel mittlerweile auf fünf Euro reduziert. Um seinen persönlichen Schneekugel-Frieden wieder herzustellen, erzählt er, wünsche er sich ein Gespräch mit einem Verantwortlichen der Stadtwerke am Weihnachtsmarkt. Ansonsten sind die Standbetreiber mit dem bisherigern Verlauf des Marktes zufrieden, auch wenn Tische für Kinder fehlen, was ein Ärgernis für Eltern ist.

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