Franke in Tirol von Lawine verschüttet - der baut sich Höhle

22.2.2020, 15:10 Uhr

Der Mann aus dem Landkreis Kulmbach in Oberfranken war bereits seit Tagen alleine im Karwendel zum Schneeschuhwandern unterwegs, wie die örtliche Polizei auf nordbayern.de-Nachfrage bestätigt. Weil eine Hütte versperrt war, entschied er sich, vom Karwendelhaus direkt zur Lamsenjochhütte auf gut 1900 Metern zu gehen. Dabei ging in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein Schneebrett ab, der Mann sei "teils verschüttet worden", wie die Polizei sagt. "Dabei wurde er wohl nicht wirklich verletzt." 

Der Oberfranke ist offenbar erfahrener Alpinist - und reagierte routiniert auf die Situation. Der 21-Jährige baute sich neben einem Baum eine sogenannte Schneehöhle, um dort die Nacht zu verbringen. "Seine Ausrüstung war gut, deshalb war das möglich", so die Polizei. Am nächsten Tag habe er sich nicht mehr in der Lage gefühlt weiterzugehen - und deshalb mit seinem Mobiltelefon selbst einen Notruf abgesetzt. 

"Libelle Tirol" flog den Mann zum Parkplatz

Wie die Rettungsleitstelle Tirol auf Nachfrage bestätigt, habe man einen Helikopter organisiert, den Hubschrauber "Libelle Tirol" der Polizei. Der habe den Mann zu dem Parkplatz geflogen, wo er zuvor sein Auto abgestellt hat. Er wurde, so die Polizei, nicht ernsthaft verletzt bei dem Vorfall. 


Vom Schnee begraben: Lawinen, die unterschätzte Gefahr


Immer wieder kommt es zu tödlichen Lawinenunglücken in Europas Hochgebirgen, erst kürzlich starben im norwegischen Spitzbergen zwei Deutsche. Aktuell warnen die Lawinendienste in Bayern und Österreich aber nur mit der Stufe zwei, was "mäßige Gefahr" bedeutet. Der Winter, die Zeit, in der sich Zehntausende in die Berge wagen, ist auch die Hauptsaison für Schneebretter.